Morbus Crohn
Schuppenflechte als Nebenwirkungen von TNF-Hemmern bei der Behandlung von chronischen Darmentzündungen
Original Titel:
Paradoxical psoriasiform reactions of anti-tumour necrosis factor therapy in inflammatory bowel disease patients.
Wie fast alle Wirkstoffe sind auch die sogenannten TNF-Hemmer mit Nebenwirkungen verbunden. Forscher fanden heraus, dass diese Wirkstoffe Schuppenflechte und schuppenflechtartige Hautausschläge verursachen können. Diese führten jedoch nur selten dazu, dass die Therapie abgebrochen werden musste.
Wirkstoffe, die den Tumornekrosefaktor (TNF) hemmen, haben sich bei der Behandlung von chronischen Darmentzündungen bewährt. Dies ist auf die entzündungshemmende Wirkung der TNF-Hemmer zurückzuführen, die dadurch zustande kommt, dass mit TNF ein Botenstoff des Immunsystems blockiert wird. Die Behandlung mit TNF-Hemmern ist jedoch nicht frei von Nebenwirkungen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen der TNF-Hemmer zählen Hautreaktionen wie beispielsweise Schuppenflechte (Psoriasis) oder schuppenflechtenartige Hautausschläge.
Forscher untersuchten Patienten mit einer chronischen Darmentzündung, die mit TNF-Hemmern behandelt wurden
Vier Forscher aus der Hauptstadt Australiens untersuchten das Auftreten dieser Nebenwirkungen genauer. Hierzu sammelten sie Daten von insgesamt 270 australischen Patienten, die unter Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa litten und aufgrund dessen mit TNF-Hemmern behandelt wurden.
TNF-Hemmer verursachten bei wenigen Patienten Hautausschläge
10 der 270 Patienten (3,7 %) bekamen Schuppenflechte oder schuppenflechtartige Hautausschläge, die auf die Einnahme von TNF-Hemmern zurückgeführt wurden. Die meisten von ihnen (9 Patienten) waren an Morbus Crohn erkrankt und 6 der 10 Patienten waren weiblich. Von den 10 Patienten, bei denen die genannten Hautreaktionen auftraten, hatte die Hälfte zuvor den TNF-Hemmer Infliximab bekommen, während die andere Hälfte mit dem TNF-Hemmer Adalimumab behandelt wurde. Zwischen dem Beginn der Therapie mit den TNF-Hemmern und dem Beginn des Hautauschlages lagen durchschnittlich 7,5 Monate. Am häufigsten waren die Kopfhaut (bei 7 der 10 Patienten) und die Extremitäten (bei 6 der 10 Patienten) betroffen. Eine lokale Behandlung der betroffenen Hautstellen machte es für die Mehrheit der Betroffenen möglich, die Behandlung mit den TNF-Hemmern fortzusetzen. Drei Patienten brachen die Therapie mit den TNF-Hemmern jedoch ab, was dazu führte, dass der Hautauschlag verschwand.
Schuppenflechte und schuppenflechtartige Hautausschläge traten somit als Nebenwirkungen von TNF-Hemmern bei der Behandlung von chronischen Darmentzündungen auf. Diese führten jedoch nur selten dazu, dass die Therapie abgebrochen werden musste.
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