Darmkrebs

Behandlungserfolg bei Enddarmkrebs ist bei stark übergewichtigen Patienten schlechter

Original Titel:
Impact of body mass index on treatment outcome of neoadjuvant chemoradiotherapy in locally advanced rectal cancer

Übergewicht wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Das konnte auch bei Patienten mit Enddarmkrebs festgestellt werden. Forscher fanden nämlich heraus, dass übergewichtige Patienten einen schlechteren Krankheitsverlauf hatten als normalgewichtige Patienten. So hatten stark übergewichtige Patienten beispielsweise ein höheres Risiko, dass der Darmkrebs nach einer Operation an der gleichen Stelle wieder auftrat.


Personen, die stark übergewichtig sind, sind oftmals von vielfältigen gesundheitlichen Einschränkungen betroffen und haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Forschungsergebnisse konnten zeigen, dass die Entstehung einiger Krebskrankheiten wie z. B. Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs oder Brustkrebs durch Übergewicht und Fettleibigkeit gefördert wird.

Wirkt sich das Körpergewicht auf den Behandlungserfolg von Darmkrebs-Patienten aus?

Ob das Körpergewicht auch einen Einfluss auf den Behandlungsverlauf bei einer Darmkrebserkrankung hat, untersuchten nun chinesische Forscher aus der Provinz Fujian. Die Forscher untersuchten den Einfluss des Body Mass Index (kurz BMI; wird berechnet, indem man das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße setzt: kg/m2) auf das Tumoransprechen (sprich die Reaktion der Krebserkrankung auf die Behandlung) und das Ergebnis der operativen Tumorentfernung. Die in die Studie eingeschlossenen Patienten waren alle Patienten mit lokal fortgeschrittenem Enddarmkrebs. Lokal fortgeschritten bedeutet, dass der Krebs bereits über den Enddarm hinausgewachsen ist, aber noch keine bösartigen Geschwülste in entfernten Geweben gebildet hat (diese bezeichnet man als Metastasen). Alle Patienten hatten vor der operativen Entfernung des Tumors eine kombinierte Behandlung aus Chemotherapie und Strahlentherapie erhalten.

Die Forscher teilten die Patienten nach ihrem Gewicht in verschiedene Gruppen ein

Die Forscher teilten die Enddarmkrebspatienten in drei verschiedene Gruppen ein: Patienten der Gruppe 1 hatten Normalgewicht (BMI < 25), Patienten der Gruppe 2 waren übergewichtig (BMI zwischen 25,0 und 29,9) und Patienten der Gruppe 3 waren fettleibig, sprich adipös (BMI ≥ 30). insgesamt wurden 552 Darmkrebspatienten untersucht, von denen 407 normalgewichtig, 93 übergewichtig und 22 adipös waren.

Stark übergewichtige Patienten hatten ein größeres Risiko, dass der Tumor nach einer Operation an der gleichen Stelle wieder auftrat

Die Ergebnisse sahen wie folgt aus: Die Komplikationen nach der Operation unterschieden sich nicht zwischen Patienten der Gruppen 1, 2 und 3. Ein höherer BMI war allerdings nach der Operation mit schlechteren Werten auf einer Skala zur Beurteilung des Krankheitsrückgangs verbunden. Ebenso konnten Patienten mit höherem BMI nach der Behandlung weniger häufig zu einem Krankheitsstadium mit niedrigerer Größe und Ausdehnung des Tumors (T-Stadium) zugeteilt werden. Die Überlebensrate nach 5 Jahren und die Rate an Metastasen in entfernten Geweben unterschied sich nicht zwischen den drei Gruppen. Bei adipösen Personen jedoch war die 5-Jahres-Rate für ein lokales (sprich örtliches und hier also auf den Enddarm beschränktes) Wiederkehren des Tumors mit 14,6 % höher als bei den normalgewichtigen und übergewichtigen Darmkrebspatienten. Weitere Analysen bestätigten ein deutlich erhöhtes Risiko für ein lokales Wiederkehren der Krebserkrankung bei adipösen Patienten.

Patienten mit Krebs im Enddarm, die aufgrund ihrer Krebserkrankung mit einer kombinierten Chemo- und Strahlentherapie und einer anschließenden Operation behandelt wurden, wiesen Unterschiede im Behandlungsverlauf je nach ihrem Körpergewicht auf. Bei Patienten mit sehr stark ausgeprägtem Übergewicht (adipöse Patienten) entwickelte sich die Krankheit schlechter zurück. Außerdem konnten sie nach der Behandlung seltener einem niedrigeren Krankheitsstadium zugeteilt werden. Zusätzlich wiesen adipöse Patienten ein erhöhtes Risiko für eine Rückkehr der Tumorerkrankung im Enddarm auf.

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