Frauen mit Endometriose leiden häufig auch an Polypen in der Gebärmutter
Original Titel:
Higher Prevalence of Endometrial Polyps in Infertile Patients with Endometriosis
Die Studie zeigte, dass Patientinnen mit Endometriose häufiger auch an Polypen der Gebärmutterschleimhaut leiden und diese Polypen oftmals auch mit einer Verdickung der Gebärmutterschleimhaut einhergehen.
Endometriose ist eine Erkrankung, die das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut betrifft. Wissenschaftler aus China untersuchten jetzt das Vorkommen von Polypen, ebenfalls Erkrankungen der Gebärmutterschleimhaut, bei Patientinnen mit Endometriose.
Polypen wachsen in der Gebärmutter
Das Endometrium ist die Gebärmutterschleimhaut, also die innere Schicht der Gebärmutter. Die Gebärmutterschleimhaut wird im Zyklus aufgebaut und wird während der Regelblutung wieder abgebaut. Der Zyklus unterliegt einer hormonellen Steuerung. Bei einigen Krankheitsbildern kommt es zu Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut. Die Endometriose ist eine gutartige, aber chronische Erkrankung, bei der Gewebe der Gebärmutterschleimhaut wandert und sich außerhalb der Gebärmutter wie zum Beispiel in den Eierstöcken ansiedelt. Diese Endometrioseherde verursachen Schmerzen und Blutungen und können die Fruchtbarkeit einschränken. Auch Polypen kommen häufig in der Gebärmutter vor. Polypen wachsen aus der Gebärmutterschleimhaut heraus, befinden sich also nur in der Gebärmutter und wandern nicht. Auch sie verursachen Schmerzen und Blutungen. In seltenen Fällen können sie jedoch bösartig sein und werden daher meist entfernt.
Bei Patientinnen mit Endometriose kommt es häufiger zu Polypen
Die Wissenschaftler untersuchten 414 unfruchtbare Frauen mit Endometriose und 3048 unfruchtbare Frauen ohne Endometriose zwischen 2014 und 2017. Mit einer eingeführten Kamera wurden dann bei einer Gebärmutterspiegelung bei 1107 Patientinnen Polypen festgestellt. Fast die Hälfte der Endometriose-Patientinnen und etwa 30 % der Kontrollgruppe ohne Endometriose hatte Polypen. Patientinnen mit Endometriose litten daher öfter an Polypen. Dabei konnten keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Stadien der Endometriose festgestellt werden. 66,5 % der Polypen traten in Kombination mit einer Hyperplasie, also einer Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, auf.
Die Studie zeigte daher, dass Patientinnen mit Endometriose häufiger auch an Polypen der Gebärmutterschleimhaut leiden und diese Polypen oftmals auch mit einer Verdickung der Gebärmutterschleimhaut einhergehen. Da Polypen ähnliche Symptome hervorrufen, sollte auch diese Begleiterkrankung berücksichtigt werden.
© Alle Rechte: HealthCom