Morbus Crohn

Risikofaktoren für eine Infektion mit Clostridium difficile bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen aufgedeckt

Original Titel:
Higher Incidence of Clostridium difficile Infection Among Individuals With Inflammatory Bowel Disease

Patienten, die an einer chronischen Darmentzündung leiden, haben ein höheres Risiko, sich mit dem Bakterium Clostridium difficile zu infizieren. Dies zeigte eine Studie von kanadischen Wissenschaftlern. Die Forscher konnten des Weiteren Risikofaktoren identifizieren, die bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa das Risiko für eine solche Infektion begünstigten. Dazu gehörten beispielsweise einige Medikamente, die für die Behandlung der chronischen Erkrankung angewandt wurden.


Clostridium difficile ist einer der häufigsten Krankenhauskeime. Bei gesunden Menschen verläuft eine Infektion mit dem Bakterium meist harmlos. Bei Personen, deren Darmflora durch Antibiotikagebrauch gestört ist, kann sich das Bakterium allerdings vermehren und Gifte produzieren, die eine lebensgefährliche Durchfallerkrankung auslösen können. Ein Wissenschaftsteam aus Kanada untersuchte nun, ob Patienten, die an den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn leiden, vermehrt mit dem Bakterium Clostridium difficile infiziert werden und welche Risikofaktoren eine Infektion begünstigen könnten.

Eine chronische Darmentzündung erhöhte das Risiko für eine Infektion mit Clostridium difficile 

Die Analyseergebnisse zeigten, dass Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ein 4,8-fach erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Clostridium difficile hatten, als Patienten ohne vorliegende chronische Darmerkrankung. Unterschiede zwischen Patienten mit Colitis ulcerosa und Morbus Crohn bestanden nicht. Das Risiko, aufgrund einer Clostridium difficile-Infektion zu versterben, war interessanterweise aber bei Personen ohne chronisch entzündliche Darmerkrankung höher.

Forscher identifizierten Risikofaktoren für eine Clostridium difficile-Infektion

Eine Behandlung mit Kortikosteroiden, den Biologika Infliximab oder Adalimumab oder dem Antibiotika Metronidazol war mit einem erhöhten Risiko für eine Infektion mit Clostridium difficile bei den Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung assoziiert. Weitere Risikofaktoren waren eine höhere Anzahl an Krankenhausaufenthalten oder ambulanten Arztbesuchen, eine kürzere Dauer der Erkrankung und eine größere Anzahl an vorhandenen Begleiterkrankungen.

Die Studie zeigt auf, welche Risikofaktoren für eine Infektion mit Clostridium difficile bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bedacht werden müssen. Gerade aufgrund des im Vergleich zu gesunden Patienten 4,8-fach erhöhten Risikos für Infektionen mit diesem Bakterium sollten diese Erkenntnisse bei der Behandlung von Patienten mit Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Berücksichtigung finden.

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