Schwangerschaften nach Brustkrebs sind sicher

Original Titel:
Long-term Safety of Pregnancy Following Breast Cancer According to Estrogen Receptor Status

Schwangerschaften nach Brustkrebsdiagnose sind sicher, wie diese Studie zeigte. Zwischen Brustkrebspatientinnen, die nach der Diagnose schwanger wurden und jenen, die dies nicht taten, gab es keine Unterschiede im Gesamtüberleben sowie im Überleben ohne Krankheitsfortschritt.


Gibt es Sicherheitsbedenken in Bezug auf Schwangerschaften, die nach einer Brustkrebsdiagnose erfolgen? Diese Frage wurde bereits vielfach wissenschaftlich untersucht. Ein internationales Forscherteam erweiterte nun die bestehende Datenlage durch die Ergebnisse ihrer Studie.

Schwangere und nicht schwangere Patientinnen mit ER-positivem und ER-negativem Brustkrebs im Vergleich

Die Forscher schlossen 333 Brustkrebspatientinnen in ihre Studie ein, die nach ihrer Brustkrebsdiagnose schwanger geworden waren. Als Vergleichsgruppen dienten 874 Brustkrebspatientinnen, die ähnliche Eigenschaften aufwiesen wie die 333 Patientinnen, aber nie schwanger waren.

Die Patientinnen-Gruppen schlossen zum einen Patientinnen ein, deren Krebs durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen zum Wachsen angeregt wird. Man bezeichnet diese Krebsform als ER-positiv. ER steht für Östrogenrezeptor. Frauen mit ER-positivem Brustkrebs haben viele dieser Östrogenrezeptoren auf ihren Krebszellen. Auf diese Weise fördern Östrogene das Krebswachstum. Weiterhin waren auch Patientinnen mit ER-negativem Status in die Studie eingeschlossen – bei diesen Frauen spielen Hormone keine Rolle für das Krebswachstum.

Keine Unterschiede beim Überleben ohne Krankheitsfortschritt

Etwa 7,2 Jahre nach der Schwangerschaft der 333 Patientinnen wurde das Überleben zwischen den beiden Gruppen verglichen. Zum einen wurde geschaut, wie lange die Frauen überlebten, ohne dass es zu einem Fortschritt der Krankheit kam. Dabei zeigten sich keine Unterschiede zwischen den schwangeren Frauen und der nicht schwangeren Vergleichsgruppe. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Frauen an ER-positivem oder ER-negativem Brustkrebs litten.

Schwangere Frauen mit ER-negativem Brustkrebs überlebten länger

Als zweites wurde das Gesamtüberleben der Frauen verglichen: zwischen schwangeren und nicht schwangeren Brustkrebspatientinnen mit ER-positivem Brustkrebs gab es keine Unterschiede im Gesamtüberleben. Bei den Frauen mit ER-negativem Brustkrebs war eine Schwangerschaft mit einem Überlebensvorteil verbunden – hier überlebten jene Frauen, die schwanger wurden, länger als solche, die nie ein Kind bekommen hatten.

Kein Einfluss durch Fehlgeburten oder Stilldauer

In zusätzlichen Analysen wurde geschaut, ob weitere Effekte einen Einfluss auf das Überleben der Frauen nahmen. Es zeigte sich: das Überleben der Frauen wurde weder durch Fehlgeburten, die Zeit bis zum Eintreten der Schwangerschaft, Stillen oder der nach der Operation erfolgte Behandlungen beeinflusst.

Brustkrebsüberlebende haben durch eine Schwangerschaft also auf lange Sicht keine nachteiligen Auswirkungen auf das Überleben zu fürchten, wie diese Studie zeigte. Dies galt sowohl für Frauen mit ER-negativem, als auch für Frauen mit ER-positivem Brustkrebs.

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