Was hilft wirklich gegen Wespenstiche?
Kühlen, Kühlen, Kühlen oder aber Hitze
Essen 9.8.2018 – Meistens ist kein Besuch beim Arzt notwendig, wenn eine Wespe zugestochen hat. Selbst wenn die Schmerzen stark sein sollten. „Das Gift der Wespe ist sehr potent, denn sie nutzt es zur Verteidigung. Je mehr Gift eindringt, desto stärker sind die Schmerzen“, erklärt Dr. Wiebke Sondermann, Funktionsoberärztin der Essener Uni-Klinik für Dermatologie und rät: „Kühlen oder Hitze, das sind die sinnvollsten Methoden, um Schmerzen und Schwellungen zu mindern. Und wenn möglich, die betroffene Stelle wie Fuß oder Bein hochlegen“.
Neben Kälte kann auch Hitze hilfreich sein: Sogenannte Stichheiler werden hierfür bis auf 50 Grad erhitzt und direkt nach dem Stich auf die betroffene Stelle gelegt. Die Hitze zerstört das Eiweiß des Giftes und dadurch wirkt es weniger. Auch Cremes, beispielsweise Fenistil® oder Soventol®, bringen Linderung. „Sie enthalten Antihistaminika. Genauso wie Tabletten gegen Heuschnupfen, die auch bei Wespenstichen wirken“, erklärt die Ärztin.
Das Schmerzmittel Ibuprofen sei eine weitere Möglichkeit, da es entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend wirkt. Hausmittelchen, wie Zwiebel oder Spucke, sind hingegen weniger bei Wespenstichen angesagt. Gerade Spucke enthält Bakterien, die in die winzige Stichwunde eindringen und zu Entzündungen führen können. Die Zwiebel hilft durch ihre kühlende und wahrscheinlich leicht entzündungshemmende Wirkung. Zumindest schadet sie nicht – soweit man bisher weiß.
Wann zum Arzt?
Notfallmäßige ärztliche Hilfe ist erforderlich, wenn es nach dem Stich zu einer akuten allergischen Reaktion des Immunsystems kommt. Das können Symptome wie Nesselfieber, Schwellungen abseits der Einstichstelle oder Luftnot sein. Aber auch bei Stichen in den Mundraum, den Rachen oder um die Augen ist schnelle ärztliche Hilfe nötig. „Wer zum Beispiel eine Wespe verschluckt, kann in den Rachen gestochen werden. Das kann lebensgefährlich werden, wenn die Atemwege anschwellen und man nicht mehr atmen kann“, ergänzt sie.
Ein Besuch beim Mediziner wird auch dann wichtig, wenn Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle auftreten oder wenn die Schwellung und Rötung nach drei Tagen noch gar nicht besser geworden ist „Dann ist es sehr sinnvoll zum Arzt zu gehen. Denn ein Stich kann auch eine Infektion auslösen, damit ist dann nicht zu spaßen“, so Dr. Wiebke Sondermann.
Über die Essener Universitätsmedizin
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und seine Tochterunternehmen Ruhrlandklinik, St. Josef Krankenhaus, Herzzentrum Huttrop und Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit ca. 1.700 Betten in mehr als 70 Gebäuden das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets: Alleine im vergangenen Jahr behandelten unsere rund 7.900 Beschäftigten fast 70.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Herausragende Schwerpunkte sind die Onkologie, die Transplantation sowie die Herz- und Gefäßmedizin: Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ), einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation (WZO), ein international führendes Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialisten mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, und dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ), einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Essener Universitätsmedizin eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin, sowie den übergreifenden Forschungsschwerpunkten Immunologie, Infektiologie und Genetik. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.