Depression

Deutsche Studie: Vergleich von Anwendungen zur Linderung der Mundtrockenheit

Original Titel:
Efficacy of GUM® Hydral versus Biotène® Oralbalance mouthwashes plus gels on symptoms of medication-induced xerostomia: a randomized, double-blind, crossover study

Eine Studie fand, dass zwei verglichene Produkte die Mundgesundheit und Lebensqualität trotz Mundtrockenheit unterstützten. Sie stellten allerdings keinen Ersatz für die gesunde Speichelproduktion dar und konnten daher nur zeitweise die Symptome lindern. Welches Produkt bevorzugt wird, war in dieser Patientengruppe mehr eine Frage der persönlichen Vorliebe als eine wesentlicher Vor- oder Nachteile. Beide Mittel können aber die Belastung durch Mundtrockenheit lindern und können daher ein sinnvoller, unterstützender Teil der Behandlungsstrategie bei Mundtrockenheit sein.


Mundtrockenheit (Xerostomie) betrifft viele Patienten – manche sind davon als Nebenwirkung von Antidepressiva oder Chemotherapie betroffen, bei anderen werden die Drüsen der Mundschleimhaut vom eigenen Immunsystem oder einer Bestrahlungstherapie angegriffen, bei wieder anderen wird dieses Problem dem Alterungsprozess zugeschrieben. Stark ausgeprägt führt die Trockenheit zu Reizhusten und Infektanfälligkeit, Zahnproblemen und Entzündungen der Mundschleimhaut, teils auch einhergehend mit Mundgeruch. Auch Schluckprobleme und ein eingeschränkter Geschmackssinn sind typische Folgen.

Nicht nur eine häufige Nebenwirkung wichtiger Therapien

Ziel einer neuen Studie Kölner Wissenschaftler rund um Zahnmedizinerin Dr. Barbe von der Universität Köln war es, zwei Mittel zur Abhilfe bei Mundtrockenheit zu testen und zu vergleichen. Hierbei wurden nur Patienten zur Teilnahme eingeladen, deren Mundtrockenheit durch Medikamente ausgelöst war.

Die Belastung der teilnehmenden Patienten betrug zu Beginn der Studie auf der visuellen Analogskala (einer Art Lineal, auf dem die Belastung mit höchstens 10 angezeigt werden konnte) mindestens 4. 40 Studienteilnehmer mit Medikamenten-induzierter Mundtrockenheit wurden zufällig entweder GUM Hydral-Gel oder Biotène Oralbalance Mundwasser & Gel zugewiesen. Damit sollten die Patienten 28 Tage lang ihren Mund behandeln. Anschließend fand eine 21 Tage dauernde Phase ohne spezielle Produkte statt, bevor die Teilnehmer das jeweils andere Mittel für einen weiteren Monat verwenden sollten. So konnte jeder Teilnehmer die Wirkung jedes der Mittel testen und bewerten. Die Wirksamkeit der Behandlung wurde anhand der Belastung durch die Mundtrockenheit bestimmt. Dies wurde mit der visuellen Analogskala und verschiedenen Fragebögen sowie weiteren klinischen Anzeichen ermittelt.

Helfen Gel und Mundwasser zur Symptombehandlung?

Sowohl GUM Hydral als auch Biotène Oralbalance senkten messbar die Belastung durch die Mundtrockenheit. Allgemein betraf dies allerdings mehr die Belastung und Geschmackseinschränkungen. Die Wirkung schien sich leicht zu unterscheiden. GUM Hydral linderte nach Angabe der Teilnehmer deutlicher Schluckbeschwerden und erleichterte das Sprechen, während die Patienten mit Biotène Oralbalance weniger mit Mundgeruch und Zahnproblemen zu kämpfen hatten. Die Mittel steigerten allerdings nicht in klinisch bedeutsamer Weise die Speichelmenge. Die Anwender berichteten nicht von Nebenwirkungen oder unerwünschten Effekten der Behandlungen, die Mittel wurden also gut vertragen.

Gut verträgliche sinnvolle Ergänzung

Beide Produkte unterstützten damit die Mundgesundheit und Lebensqualität trotz Mundtrockenheit. Sie stellten allerdings keinen Ersatz für die gesunde Speichelproduktion dar und konnten nur zeitweise die Symptome lindern. Welches Produkt bevorzugt wird, war daher in dieser Patientengruppe auch mehr eine Frage der persönlichen Vorliebe als eine wesentlicher Vor- oder Nachteile. Beide Mittel können aber die Belastung durch Mundtrockenheit lindern und können daher ein unterstützender Teil der Behandlungsstrategie sein.

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