Asthma
Abnahme von Lungenfunktion: Asthma-COPD-Overlap-Syndrom hat bessere Langzeitprognose als COPD
Original Titel:
Favorable longitudinal change of lung function in patients with asthma-COPD overlap from a COPD cohort.
Liegen Eigenschaften von Asthma und COPD vor, sprechen Mediziner vom Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS). Eine aktuelle Studie zeigt, dass trotz schwerer Symptome und schlechterer Untersuchungsergebnisse, die Lungenfunktion von ACOS-Patienten weniger schnell abnimmt, als es bei COPD der Fall sein kann.
Die beiden Lungenerkrankungen Asthma bronchiale und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ähneln sich in Symptomen und Krankheitsverlauf. Auch für Ärzte ist es daher nicht immer einfach zwischen den beiden Erkrankungen zu unterscheiden, die durch unterschiedliche molekulare Prozesse gesteuert werden. Bei schätzungsweise 15 bis 29 % aller Asthma- und COPD-Patienten treten Symptome von Asthma und COPD auf. Hier sprechen Ärzte dann von einem Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS). Zur Behandlung werden Methoden aus dem Bereich beider Krankheitsbilder miteinander kombiniert. Das Asthma-COPD-Overlap-Syndrom ist bis heute außerdem noch nicht vollständig verstanden.
ACOS oftmals mit stärkeren Beschwerden verbunden
Obwohl ACOS meist stärkere Beschwerden hervorruft als eine COPD ohne Asthmasymptome, gibt es nur wenig Informationen zu der Abnahme der Lungenfunktion über längere Zeiträume für ACOS und COPD ohne Asthmasymptome. Koreanische Forscher haben sich daher die Daten von COPD-Patienten aus einer Studiengruppe genauer angesehen, die mindestens drei Jahre regelmäßig untersucht worden waren. Patienten, die an Asthma-COPD-Overlap-Syndrom litten, wurden in dieser Gruppe anhand spezieller Kriterien von den Forschern identifiziert. Die gesammelten Daten zur Lungenfunktion wurden in einem mathematischen Modell mit der Lungenfunktion von COPD-Patienten ohne ACOS verglichen.
COPD-Patienten hatten eine schnellere jährliche Abnahme der Lungenfunktion
Von 239 Patienten wurde bei 47 ein Asthma-COPD-Overlap-Symptom festgestellt. In dem Zeitraum, in dem die Patienten regelmäßig untersucht wurden, waren Veränderungen im Raucherstatus, die Nutzung von inhalativem Kortison und langwirksamen Beta-2-Agonisten oder nur inhalativem Kortison in beiden Gruppen gleich. Auch die Anzahl der Patienten mit mindestens zwei Atemnotanfällen oder akuten Verschlechterungen pro Jahr war in etwa gleich. Im Mittel wurden die Patienten 5,8 Jahre begleitet. Die Auswertung der Daten zur Lungenfunktion ergab, dass Patienten mit einer COPD ohne Asthmasymptome eine schnellere jährliche Abnahme der Lungenfunktion hatten, als Patienten mit einem Asthma-COPD-Overlap-Syndrom. Diese Ergebnisse der Berechnung blieben auch bestehen, wenn die Forscher Kofaktoren für eine Abnahme der Lungenfunktion, wie z. B. Rauchen, berücksichtigten.
Obwohl Patienten mit Asthma-COPD-Overlap-Syndrom sowohl Symptome von Asthma und COPD zeigen und meist schwerere Symptome und schlechtere Untersuchungsergebnisse haben als COPD-Patienten ohne Asthmasymptome, scheinen sie auf längere Sicht nicht so schnell an Lungenfunktion zu verlieren, wie Patienten mit COPD ohne Asthmasymptome.
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