Brustkrebs
Mit Kopfhautkühlsystem den Haarausfall wirksam verhindern
Original Titel:
Scalp cooling successfully prevents alopecia in breast cancer patients undergoing anthracycline/taxane-based chemotherapy
Ein System zur Kopfhautkühlung minderte bei Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie wirksam und sicher den Haarausfall. Die meisten der Patientinnen wurden im Rahmen der Chemotherapie mit einer Kombination aus Taxanen und Anthrazyklinen behandelt.
Eine der häufigsten Nebenwirkungen von Chemotherapie ist der Haarausfall. Das Kopfhaar zu verlieren, kann eine immense Belastung für die betroffenen Patientinnen darstellen. Ein 3-köpfiges Wissenschaftlerteam aus Berlin untersuchte in ihrer Studie nun, ob ein System zur Kühlung der Kopfhaut dazu beitragen konnte, den Haarausfall von Patientinnen unter Chemotherapie zu mindern.
Hintergrund – warum kommt es bei Chemotherapie häufig zu einem Haarausfall?
Eine Chemotherapie greift insbesondere schnell teilende Zellen im Körper an. Zu den schnell teilenden Zellen gehören insbesondere die Haarzellen, was begründet, weshalb Chemotherapie sehr häufig zu Haarausfall führt. Durch das System zur Kopfhautkühlung soll der Haarausfall gemindert werden, indem die Temperatur der Kopfhaut um einige Grade gesenkt und so die Durchblutung gemindert wird.
Deutsche Forscher untersuchten, ob das Kühlsystem erfolgreich Haarausfall minderte
Um die Effektivität des Kopfhautkühlsystems zu messen, untersuchten die Wissenschaftler, ob das Kopfhautkühlsystem den Haarausfall der Patientinnen ganz mindern oder zumindest soweit eingrenzen konnte, dass keine Perücke benötigt wurde. Ebenso wurden auch eventuell vorhandene unerwünschte Nebeneffekte der Behandlung wie Kopfschmerzen, Schmerzen, Übelkeit oder Schwindel erfasst.
102 von 131 Patientinnen profitierten von dem Kopfkühlsystem
An der Studie nahmen 131 Patientinnen teil. Diese waren im Durschnitt ca. 50 Jahre alt. 74 % der Patientinnen erhielten eine Chemotherapie mit Arzneistoffen aus der Gruppe der Taxane und Anthrazykline (beides sind Arzneistoffe, die das Zellwachstum und die Zellteilung hemmen). 26 % der Patientinnen erhielten eine Chemotherapie, bei der nur Taxane verabreicht wurden. Bei 102 der 131 Patientinnen konnte das Haar durch die Anwendung des Kopfhautkühlsystems erhalten bleiben. Nur 7 % der Patientinnen berichteten über Nebenwirkungen.
Die deutschen Wissenschaftler schlussfolgerten, dass die Kopfhautkühlung sicher und effektiv den Haarausfall bei Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie mindern konnte. Das in der Studie eingesetzte Systeme zur Kopfhautkühlung (Paxman) wird auch in Deutschland in einigen Krankenhäusern und Behandlungszentren eingesetzt. Diese finden Sie hier: https://www.paxman.de/behandlungsorte/
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