Darmkrebs
Kaffeetrinken nach Darmkrebs-Diagnose verringert das Sterberisiko
Original Titel:
Association Between Coffee Intake After Diagnosis of Colorectal Cancer and Reduced mortality
Kaffee kann sich positiv auf das Sterberisiko von Darmkrebs-Patienten auswirken. Dies zeigte die vorliegende Studie. Patienten, die täglich mindestens vier Tassen Kaffee tranken, hatten ein um mehr als 50 % geringeres Risiko, an Darmkrebs zu sterben, als die Patienten, die auf diesen komplett verzichteten.
Lange Zeit galt Kaffee als ungesundes Genussmittel, das unter Umständen sogar krebserregendes Acrylamid bei falscher Röstung enthalten könne. Heute weiß man, dass Kaffee nicht so ungesund ist, wie in der Vergangenheit häufig dargestellt. Vor allem in Bezug auf ein mögliches Krebsrisiko gilt das Getränk als unbedenklich und bietet in manchen Fällen sogar einen Schutz vor Krebs. Dies ist zum Beispiel für Leberkrebs wissenschaftlich belegt. Im Jahr 2016 gab es eine offizielle Verlautbarung der internationalen Krebsforschungsagentur (IARC), dass ein erhöhtes Krebsrisiko durch Kaffeegenuss ausgeschlossen werden kann.
Forscher untersuchten den Kaffeekonsum von Darmkrebs-Patienten
Über den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Überleben nach einer Darmkrebs-Diagnose gab es bisher nur wenige Untersuchungen. Daher haben US-Forscher in einer neuen Studie 1599 Patienten mit diagnostiziertem Darmkrebs im Krankheitsstadium I, II oder III nachverfolgt. Die konsumierte Kaffeemenge der Patienten wurde in einem Zeitraum von einem halben Jahr bis vier Jahre nach der Diagnose durch Befragungen ermittelt. In einer Nachbeobachtung von ca. acht Jahren wurde das Sterberisiko der Patienten untersucht.
Patienten, die mehr Kaffee tranken, hatten ein geringeres Sterberisiko
Während der Nachbeobachtung gab es 188 Todesfälle, die auf Darmkrebs zurückzuführen waren. Patienten, die mindestens 4 Tassen Kaffee pro Tag tranken, wiesen ein um mehr als die Hälfte reduziertes krebsspezifisches Sterberisiko auf im Vergleich zu Patienten, die keinen Kaffee konsumierten. Laut spezieller Analysen gab es einen Zusammenhang zwischen dem Trinken von koffeinhaltigem oder entkoffeiniertem Kaffee (zwei oder mehr Tassen pro Tag) nach der Darmkrebs-Diagnose und einem geringeren Sterberisiko (durch Darmkrebs und generelles Sterberisiko). Ein Vergleich des Kaffeekonsums vor und nach der Darmkrebs-Diagnose zeigte ebenfalls deutliche Vorteile für Vielkaffeetrinker. Diese hatten ein geringeres Sterberisiko als Patienten, die durchgängig wenig Kaffee tranken (weniger als zwei Tassen pro Tag).
Die Aufnahme von Kaffee (koffeinhaltig und -frei) nach einer Darmkrebs-Diagnose hing demnach mit einem niedrigeren Risiko, generell oder an Darmkrebs zu sterben, zusammen. Möglicherweise verringert Kaffee das Fortschreiten von Darmkrebs. Weitere Studien sind nötig, um diesen Mechanismus zu untersuchen.
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