KHK / Herzinfarkt

Behandlung mit Statinen – Welche Bedenken haben Patienten und wieso halten sich einige nicht an den Therapieplan?

Original Titel:
Patient-reported adherence to statin therapy, barriers to adherence, and perceptions of cardiovascular risk

Statine werden eingesetzt, um Cholesterinwerte zu senken und somit das Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) oder deren Folgeerkrankungen zu senken. Wichtig ist hierbei jedoch, dass sich die Patienten an den Therapieplan halten, da die Statine sonst nicht wie gewünscht wirken können. Forscher fanden in der vorliegenden Studie jedoch heraus, dass sich mehr als jeder 5. Patient nicht an den Therapieplan hielt. Der Hauptgrund dafür war, dass die Einnahme vergessen wurde. Außerdem hatten viele Patienten Bedenken, was die Statin-Einnahme betraf.


Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) haben ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Um das Risiko für diese Folgeerkrankungen zu reduzieren, wird die Einnahme von Statinen empfohlen. Statine hemmen die Cholesterinbildung und senken so erhöhte Cholesterinwerte, welche einen Risikofaktor für die KHK und deren Folgeerkrankungen darstellen. Damit die Medikamente jedoch wie gewünscht wirken, ist es wichtig, diese nach dem empfohlenen Plan einzunehmen. Viele Patienten halten sich jedoch nicht an den Therapieplan. Um die Therapietreue und somit die Wirksamkeit der Medikamente steigern zu können, ist es wichtig, zu wissen, warum manche Patienten die Statine nicht wie verordnet einnehmen.

Mehr als jeder fünfte Patient hielt sich nicht an den Therapieplan

Dies untersuchte nun ein Forscherteam aus den USA. Sie führten Telefoninterviews mit 730 Patienten, die Statine bekamen. Unter ihnen waren Personen, die Statine vorbeugend verschrieben bekommen haben (52 %), genauso wie KHK-Patienten (17,8 %) und Diabetes-Patienten bzw. Patienten mit anderen Herz-Kreislauf-Problemen (30,2 %). Von den Personen, die die Statine vorbeugend erhielten, berichtete fast jeder 5. (19,9 %), dass er sich nicht an den Therapieplan hält. Von den KHK-Patienten waren es 23,8 %, die die Statine nicht wie vorgeschrieben einnahmen. Bei Diabetes-Patienten und Patienten mit anderen Herz-Kreislauf-Komplikationen, wie Schlaganfall, war der Anteil der therapieuntreuen Patienten mit 23,9 % ähnlich. Viele Patienten erzählten ihrem Arzt nicht, dass sie die Medikamente nicht vorschriftsmäßig einnahmen.

Trotz viele Bedenken war der Hauptgrund für die Therapieuntreue, dass die Patienten die Einnahme schlicht vergaßen

Die Patienten wurden befragt, welche Bedenken sie bei der Statin-Einnahme haben. Am häufigsten (66 %) nannten die Patienten, dass sie ihre Cholesterinwerte lieber senken wollen, indem sie ihren Lebensstil ändern. 59 % gaben an, dass sie generell keine Medikamente mögen. Etwa jeder 3. Patient (31 %) befürchtete Leber- oder Nierenprobleme. Die Bedenken führten jedoch in den meisten Fällen nicht dazu, dass die Patienten aufgrund dessen weniger Statine einnahmen. Der häufigste Grund (9 %), warum die Patienten weniger Statine einnahmen als ihnen verschrieben wurde, war, dass sie die Einnahme schlicht vergaßen.

Auffällig war, dass sich die Patienten, die ihr Herz-Kreislauf-Risiko als höher einschätzten, häufiger an den Therapieplan hielten als die Patienten, die ihr Risiko als weniger bedrohlich wahrnahmen.

Viele Patienten hatten somit Bedenken, was die regelmäßige Statin-Einnahme betraf. Die meisten Patienten würden lieber ihre Cholesterinwerte durch eine Änderung ihres Lebensstils senken, statt Medikamente zu nehmen. Viele Patienten befürchten Nebenwirkungen, vor allem in Bezug auf ihre Leber und Niere. Dennoch waren diese Bedenken nicht der Hauptgrund, warum einige Patienten weniger Statine einnahmen als empfohlen. Der Hauptgrund war, dass sie die Einnahme schlicht vergaßen. Es ist wichtig, dass die Patienten hinsichtlich ihrer Bedenken beraten werden und dass sie darüber aufgeklärt werden, wie wichtig die richtige Einnahme der Medikamente ist, damit diese ihre bestmögliche Wirkung erzielen können.

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