Psoriasis / Schuppenflechte
Kann Ustekinumab Depressionen bei Psoriasis positiv beeinflussen?
Original Titel:
Improvement of depressive symptoms in patients with moderate to severe psoriasis treated with ustekinumab: an open label trial validated using Beck Depression Inventory, Hamilton Depression Rating scale measures, and 18 Fluorodeoxyglucose (FDG) Positron Emission Tomography (PET)
MedWiss – Die Studie deutet daher an, dass die Behandlung mit Ustekinumab nicht nur die Psoriasis-Symptome, sondern auch Depressionen verbessern könnte. Eine Studie von Strober und Kollegen, 2018 in der Fachzeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlicht, konnte bereits zeigen, dass Biologika positive Auswirkungen auf Depressionen haben können.
Patienten mit Psoriasis leiden häufig auch psychisch unter ihrer Erkrankung und können psychische Begleiterkrankungen wie Depressionen entwickeln. Eine Studie aus Korea hat jetzt den Einfluss des Wirkstoffs Ustekinumab auf Depressionen untersucht.
Depressionen könnten auch durch entzündliche Prozesse im Körper begünstigt werden
Eine gedrückte Stimmung, fehlender Antrieb, ein mangelndes Selbstwertgefühl und Schlafstörungen können Anzeichen für eine Depression sein. Als Auslöser für eine Depression kommen neben sozialer und psychischer Belastung auch biochemische Änderungen im Gehirn oder Medikamente in Frage. Die Psoriasis kann als chronische Erkrankung eine große soziale und berufliche Belastung darstellen. Die Entzündungsreaktionen im Körper, die bei der Psoriasis auftreten, können darüber hinaus direkten Einfluss auf Prozesse im Körper nehmen und eine Depression möglicherweise begünstigen. Die Auswirkungen der Depression auf das Leben des Betroffenen werden häufig unterschätzt und die Erkrankung erst spät oder gar nicht diagnostiziert. Dabei leiden viele Psoriasis-Patienten unter Depressionen.
Ustekinumab soll Entzündungen eindämmen
Ustekinumab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Biologika, der Interleukin 12 und 23 hemmt. Interleukine sind Botenstoffe des Immunsystems, die an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind. Ustekinumab soll daher die Entstehungen von Entzündungen im ganzen Körper – aber vor allem in der Haut verhindern. Er wird etwa alle 3 Monate unter die Haut gespritzt.
Die Studie untersuchte 15 Psoriasis-Patienten und 15 gesunde Personen
Die Wissenschaftler untersuchten 15 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis und 15 gesunde Kontrollpersonen, die mit Ustekinumab behandelt wurden. Zu Beginn der Behandlung und nachdem sie eine Verbesserung der Hautläsionen von mindestens 75 % erreicht hatten (PASI75), füllten die Patienten Fragebögen zu Depressionssymptomen aus und erhielten eine Untersuchung des Zuckerstoffwechsels im Gehirn mit Hilfe bildgebender Verfahren. Für die Befragung wurde der Beck-Depressions-Inventar und die Hamilton-Skala verwendet, bei denen zum Beispiel Fragen zu Konzentrationsschwierigkeiten, Veränderungen des Körpers, Aktivitätslevel oder Angstsymptomen gestellt werden. Der Zuckerstoffwechsel wurde mit einer PET (Positronen-Emissions-Tomographie) des Gehirns gemessen. Der Zuckerstoffwechsel kann Aussagen über die Depression und den Erfolg von Wirkstoffen (in diesem Fall Ustekinumab) ermöglichen.
Ustekinumab reduzierte die Symptome der Depression
Patienten mit Psoriasis zeigten zu Beginn der Behandlung häufiger Depressionen als gesunde Kontrollpersonen. Dabei stimmte die Stärke der Depression nicht immer mit der Stärke der Psoriasis-Symptome überein. Die Behandlung mit Ustekinumab reduzierte die Symptome der Depression, die mit den Fragebögen festgestellt wurden. Der Zuckerstoffwechsel veränderte sich jedoch nicht.
Wirkung von Ustekinumab bei Depressionen bleibt aber fraglich
Die Studie deutet daher an, dass die Behandlung mit Ustekinumab nicht nur die Psoriasis-Symptome, sondern auch Depressionen verbessern könnte. Eine Studie von Strober und Kollegen, 2018 in der Fachzeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlicht, konnte bereits zeigen, dass Biologika positive Auswirkungen auf Depressionen haben können. Die Studie zu Ustekinumab wurde allerdings mit sehr wenigen Patienten durchgeführt. Außerdem zeigten sich keine Auswirkungen von Ustekinumab auf den Zuckerstoffwechsel im Gehirn. Dies deutet eher darauf hin, dass Ustekinumab die Depressionen nicht beeinflussen kann.
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