Dulanermin und Chemotherapie verlängern Überleben bei fortgeschrittenem Lungenkrebs
Original Titel:
Phase III study of dulanermin (recombinant human tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand/Apo2 ligand) combined with vinorelbine and cisplatin in patients with advanced non-small-cell lung cancer.
MedWiss – Dulanermin ist ein neuartiger Wirkstoff, der an bestimmte Merkmale auf den Krebszellen binden soll, um deren Zelltod auszulösen. In einer chinesischen Studie wurde nun an Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs die Wirksamkeit und Sicherheit von Dulanermin als Erstlinien-Therapie in Kombination mit Chemotherapie genauer untersucht.
Zwischen Oktober 2009 und Juni 2012 wurden insgesamt 452 unbehandelte Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs in die Studie eingeschlossen. Sie wurden verschiedenen Gruppen zugeteilt und erhielten 6 Zyklen Chemotherapie (Vinorelbin 25 mg pro qm an Tag 1 und 8 plus Cisplatin 30 mg pro qm an Tag 2 und 4) entweder in Kombination mit Dulanermin (75 Microgramm pro kg von Tag 1 bis 14) oder einem Scheinmedikament (Placebo). Die Behandlungen erfolgten in 3-wöchigen Zyklen und wurden bis zum Krankheitsfortgang verabreicht. Die Forscher beobachteten die Verträglichkeit, das Auftreten von Nebenwirkungen, die Dauer bis zum Krankheitsfortgang, d. h. das krankheitsfreie Überleben, das Gesamtüberleben der Patienten und die Ansprechraten.
Mit Dulanermin dauerte es länger, bis Krankheit voran schritt
Die Ergebnisse zeigten, dass 342 Patienten mit Dulanermin plus Chemotherapie und 110 Patienten mit Dulanermin plus Scheinmedikament behandelt worden waren. Das mittlere krankheitsfreie Überleben betrug 6,4 Monate in der Dulanermin- und 3,5 Monate in der Scheinmedikament-Gruppe. Die Ansprechrate lag bei 45 % bzw. 30 % in der Dulanermin- bzw. Scheinmedikament-Gruppe. Das Gesamtüberleben war in beiden Gruppen ähnlich und lag bei 14,6 Monaten mit Dulanermin und 13,9 Monaten mit Scheinmedikament. In beiden Gruppen waren die Patienten in ähnlichem Umfang von Nebenwirkungen betroffen, wobei es am häufigsten zu Fällen von Oligochromämie (Verminderung des roten Blutfarbstoffes), Leukopenie (Mangel weißer Blutkörperchen) und Oligocythämie (Verminderung der roten Blutkörperchen) kam.
Forscher sehen verbessertes Therapieansprechen und weniger Nebenwirkungen
Aus den Studienergebnissen schlussfolgern die Forscher, dass Dulanermin als zusätzlicher Bestandteil der Chemotherapie zu verbessertem Therapieansprechen und verlängertem Überleben bei Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs führen kann. Darüber hinaus wurde die Wirksamkeit der beiden Therapien durch ihre Kombination verstärkt und die Nebenwirkungen verringert.
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