Sozialministerium startet Kampagne „Kopf und Herz an! Für Menschen mit Demenz“
Mit der Informationskampagne „Kopf und Herz an! Für Menschen mit Demenz“ möchte das rheinland-pfälzische Sozialministerium vor allem jüngere Bürgerinnen und Bürger für das Thema Demenz sensibilisieren und Aufmerksamkeit für einen wertschätzenden Umgang mit Menschen mit Demenz und ein generationenübergreifendes Miteinander wecken. „Was sich so einfach anhört, fällt uns allen häufig schwer. Wir sind schnell überfordert, wenn wir auf Menschen mit Demenz treffen, die wir nicht kennen. Auch bei dementiell erkrankten Menschen aus unserem Umfeld sind wir teilweise ungeduldig und überfordert, weil sie nicht mehr so agieren, wie wir es gewohnt waren“, so Demografie- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bei der musikalischen Auftaktveranstaltung zum Start der Kampagne auf dem Mainzer Gutenbergplatz. Die Ministerin ist davon überzeugt, dass Menschen umso unverkrampfter, verständnisvoller und bewusster mit den Betroffenen umgehen, je vertrauter sie mit der Erkrankung sind.
„Ich wünsche mir, dass die Partnerinnen und Partner, die die rheinland-pfälzische Demenzstrategie bereits seit 2003 mit großem Engagement unterstützen, die Initiative mit dem symbolischen Herzschalter auch in den Regionen nutzen und damit viele junge Menschen für das Thema gewinnen“, so die Ministerin.
Beim Startschuss in Mainz hob die Ministerin die wichtige Arbeit der 41 rheinland-pfälzischen regionalen Demenznetzwerke hervor, deren Mitglieder sich vor Ort unermüdlich für die circa 80.000 Menschen mit Demenz im Land sowie deren pflegende Angehörige einsetzen. Einige dieser Netzwerke binden bereits mit kreativen Ideen Kindergärten und Schulen ein. Die vorhandenen Beispiele der regionalen Demenznetzwerke sollen auf Wunsch der Ministerin von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), die mit ihrem Landes-Netz-Werk Demenz das Bindeglied zwischen dem Ministerium und den Regionen bildet, transparent gemacht werden.
Wie ansteckend generationenübergreifendes Miteinander wirkt, bewies der Chor der Seniorinnen und Senioren aus dem Städtischen Mainzer Altenheim mit Kindern des Peter Cornelius Konservatoriums während der Auftaktveranstaltung. Mit rhythmischer Musik und Bewegung begeisterten sie alle Anwesenden. Der Leiter des Altenheims Oliver Backhaus und Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Realschule konnten den Zuhörern spontan mit weiteren Beispielen Lust auf einen offenen und herzlichen Umgang miteinander machen. Prof. Dr. Andreas Fellgiebel, Chefarzt der Gerontopsychiatrischen Abteilung der Rheinhessen Fachklinik, bestätigte: „Die beste Medizin für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist Normalität, Ungezwungenheit und ein herzliches offenes Miteinander. Gemeinsame Aktivitäten mit Kindern und jungen Menschen haben dabei noch mal eine besondere Wirkung.“
Mit Postkarten und Bierdeckeln will die Ministerin auch die Gäste von Mainzer Gaststätten erreichen. Die Bierdeckel verweisen auf die Internetseite www.kopfundherzan.rlp.de und rufen dazu auf, gemeinsam eine neue Kultur des Miteinanders von Menschen mit und ohne Demenz zu gestalten. Tatkräftige Unterstützer fand Bätzing-Lichtenthäler auch bei den Mainzer Verkehrsbetrieben, die den gesamten September mit Plakaten in den Mainzer Bussen und Straßenbahnen für das Thema werben.
Die Kampagne „Kopf und Herz an! Für Menschen mit Demenz“ unterstreicht das diesjährige Motto des Welt-Alzheimertages am 21. September „Demenz – dabei und mittendrin“, zu dem jedes Jahr in den rheinland-pfälzischen Regionen zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen stattfinden.
Hinweis für die Medien
Wir freuen uns, wenn Sie das Thema „Kopf und Herz an! Für Menschen mit Demenz“ im Umfeld des Welt-Alzheimertages aufgreifen. Die regionalen Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz setzen rund um den Welt-Alzheimertag viele Veranstaltungen vor Ort um. Gerne vermittelt Ihnen das Landes-Netz-Werk Demenz den Kontakt zu einem regionalen Demenznetzwerk, zu einer regionalen Alzheimer Gesellschaft oder zu weiteren Expertinnen und Experten aus Ihrer Region. Bitte melden Sie sich bei Interesse dazu bei der LZG. Weitere Informationen unter www.kopfundherzan.rlp.de
