PCO-Syndrom

Ein Schlauchmagen kann Übergewicht reduzieren und die Fruchtbarkeit verbessern

Original Titel:
Sleeve Gastrectomy for Obesity in Polycystic Ovarian Syndrome: a Pilot Study Evaluating Weight Loss and Fertility Outcomes

MedWissDie Studie deutet an, dass übergewichtige Frauen mit PCO-Syndrom von einer Schlauchmagen-Operation profitieren können. Es zeigten sich sogar leicht bessere Ergebnisse als bei Frauen ohne PCO-Syndrom. Auch konnten einige der Frauen nach der Operation schwanger werden – die meisten von ihnen waren zuvor noch nie schwanger gewesen. Ein Schlauchmagen könnte daher das Übergewicht und auch die Fruchtbarkeit verbessern.


Das PCO-Syndrom ist eine Hormon- und Stoffwechselstörung. Häufig führt sie zu Übergewicht und Unfruchtbarkeit. Eine Studie untersuchte jetzt den Effekt eines Schlauchmagens auf Gewichtsverlust und Fruchtbarkeit bei Frauen mit PCO-Syndrom.

Ein Schlauchmagen reduziert das Magenvolumen

Der BMI (Body Mass Index) bestimmt das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße. Ab einem BMI von 30 kg/m² spricht man von Adipositas. Eine Operation (bariatrische Chirurgie) kommt ab einem BMI von 35 und schweren Begleiterkrankungen (wie Diabetes) in Frage, wenn Abnehmversuche scheitern. Dabei können verschiedene Methoden angewendet werden, wie der Magen-Bypass, Schlauchmagen oder der Magenballon. Ein Schlauchmagen reduziert das Magenvolumen um 80 bis 90 %. Der Magen wird kleiner und produziert weniger Hormone, die den Appetit fördern. Die eigentliche Magenfunktion bleibt dabei erhalten.

Die Studie untersuchte den Effekt eines Schlauchmagens beim PCO-Syndrom

Andere Studien konnten bereits zeigen, dass ein Magen-Bypass Übergewicht verringern und auch die Fruchtbarkeit bei Frauen mit PCO-Syndrom verbessern kann. Wissenschaftler untersuchten jetzt Schlauchmagen-Operationen bei übergewichtigen PCO-Patientinnen und übergewichtigen Frauen ohne PCO-Syndrom in zwei bariatrischen Zentren in den USA zwischen 2008 und 2016. 3, 6 und 12 Monate nach der Operation wurden BMI und Gewichtsverlust bestimmt. Außerdem beobachtete die Wissenschaftler gegebenenfalls auftretende Schwangerschaften.

Über ein Fünftel der Patientinnen wurde innerhalb eines Jahres schwanger

Nach 3, 6 und 12 Monaten hatten Frauen mit PCO-Syndrom mehr Gewicht und mehr BMI verloren als die Kontrollgruppe. Nach 12 Monaten hatten Frauen mit PCO-Syndrom ihren BMI um etwa 12,4 und Frauen der Kontrollgruppe ihren BMI um etwa 11,5 verbessert. Der prozentuale Übergewichtsverlust betrug 66 % (PCO-Syndrom) beziehungsweise 60 % (kein PCO-Syndrom). 22 % der Patientinnen mit PCO-Syndrom wurden in den 12 Monaten schwanger, für 69 % von ihnen war es die erste Schwangerschaft.

Die Studie deutet daher an, dass übergewichtige Frauen mit PCO-Syndrom von einer Schlauchmagen-Operation profitieren können. Es zeigten sich sogar leicht bessere Ergebnisse als bei Frauen ohne PCO-Syndrom. Auch konnten einige der Frauen nach der Operation schwanger werden – die meisten von ihnen waren zuvor noch nie schwanger gewesen. Ein Schlauchmagen könnte daher das Übergewicht und auch die Fruchtbarkeit verbessern.

© Alle Rechte: HealthCom