Psoriasis / Schuppenflechte

Höheres Krebsrisiko unter konventionellen Antirheumatika

Original Titel:
Malignancy development risk in psoriatic arthritis patients undergoing treatment: A systematic review and meta-analysis

MedWiss – Die Studie deutete an, dass vor allem die konventionellen Antirheumatika das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen können. Als häufigste Krebserkrankung trat der weniger aggressive weiße Hautkrebs auf. Die Autoren betonen jedoch, dass weitere großangelegte Studien notwendig seien, um die Daten zu bestätigen.


Da Basismedikamente zur Behandlung der Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis in das Immunsystem eingreifen, wird immer wieder diskutiert, ob die Medikamente auch das Krebsrisiko erhöhen. Wissenschaftler aus China gingen der Frage jetzt bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis nach.

Biologische Antirheumatika werden biotechnologisch hergestellt

Psoriasis-Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sowohl die Haut als auch die Gelenke von entzündlichen Reaktionen betroffen sind. Eine Basistherapie soll das Immunsystem und die Entzündungen regulieren. Die Basismedikamente können unterteilt werden in konventionelle synthetische und in biologische krankheitsmodifizierende Antirheumatika. Zu den konventionellen synthetischen Antirheumatika gehören beispielsweise Methotrexat oder Leflunomid, die schon seit vielen Jahren auf dem Markt sind. Die neueren biologischen Antirheumatika wie Adalimumab, Infliximab oder Ustekinumab werden biotechnologisch hergestellt.

Vor allem das Risiko für weißen Hautkrebs ist erhöht

Die Wissenschaftler werteten die Ergebnisse von 9 Studien mit insgesamt 43115 Patienten aus. Patienten mit Psoriasis-Arthritis hatten ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Dabei konnten sie feststellen, dass Patienten, die konventionelle synthetische Antirheumatika erhielten, ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen hatten – Patienten, die biologische Antirheumatika erhielten, allerdings nicht. Vor allem das Risiko für weißen Hautkrebs war erhöht.

Weißer Hautkrebs ist nur selten aggressiv

Weißer Hautkrebs ist weitaus häufiger und weniger gefährlich als Melanome, also schwarzer Hautkrebs. Er entsteht meist durch zu viel oder zu starke Sonnenbestrahlung an Körperstellen, die vermehrt der Sonne ausgesetzt sind. Im Frühstadium lässt sich eine betroffene Hautstelle mit einem kleinen Eingriff entfernen. Ansonsten stehen Bestrahlung und Arzneimittel zur Verfügung. Er wandert nur selten in andere Organe ein, gilt also als wenig aggressiv.

Die Studie deutete daher an, dass vor allem die konventionellen Medikamente das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen können. Als häufigste Krebserkrankung trat der weniger aggressive weiße Hautkrebs auf. Die Autoren betonen jedoch, dass weitere großangelegte Studien notwendig seien, um die Daten zu bestätigen.

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