Endometriose

Erhöhte Konzentration des Weichmachers DEHP bei Frauen mit Endometriose

Original Titel:
Women diagnosed with endometriosis show high serum levels of diethyl hexyl phthalate

MedWiss – Die Studie deutet daher an, dass Frauen mit Endometriose eine erhöhte Konzentration des schädlichen Weichmachers DEHP im Blut haben. Ob der Weichmacher, beziehungsweise Weichmacher allgemein, eine Rolle bei der Entstehung von Endometriose spielen, lässt sich damit aber nicht beweisen.


Weichmacher stehen häufig in der Kritik gesundheitsschädlich zu sein. Vor allem der häufige Weichmacher DEHP ist fruchtschädigend und fortpflanzungsgefährdend. Daher ist der Einsatz von DEHP mittlerweile begrenzt. Eine Studie aus Pakistan untersuchte jetzt Blutkonzentrationen von DEHP bei Frauen mit Endometriose.

DEHP ist einer der häufigsten Weichmacher

DEHP (Diethylhexylphthalat) ist einer der am häufigsten eingesetzten Weichmacher. Sein wichtigstes Einsatzgebiet ist die Herstellung von Weich-PVC, das in Kabelummantelungen oder Bodenbelägen eingesetzt wird. Bis zum EU-weiten Verbot 2005 wurde DEHP ist auch in Kosmetik, Spielzeug und Lebensmittelverpackungen eingesetzt. In Babysachen, Kosmetik und Spielzeug ist der Stoff daher mittlerweile verboten und der Einsatz als Lebensmittelverpackung unterliegt strengeren Auflagen.

DEHP wird vor allem über Lebensmittel aufgenommen

DEHP kann aus den Produkten ausdünsten oder durch Kontakt mit Fetten ausgespült und so freigesetzt werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat rausgefunden, dass DEHP vor allem über Lebensmittel aufgenommen wird. Vermutlich greift der Stoff ins Hormonsystem ein und kann so die Fruchtbarkeit und Gesundheit beeinträchtigen. Die Aufnahmemengen aus Lebensmitteln sind jedoch so gering, dass kein Gesundheitsrisiko bestehen soll. Vor allem bei Kindern könnte auch die Belastung von DEHP aus dem Hausstaub eine Rolle spielen.

Frauen mit Endometriose hatten erhöhte DEHP-Werte im Blut

Die pakistanische Studie verglich jetzt 50 Frauen mit Endometriose und 50 gesunde Kontrollpersonen. Die Frauen waren zwischen 20 und 40 Jahre alt und nahmen keine Medikamente ein oder litten an Begleiterkrankungen. Im Blut wurde die Konzentration von DEHP bestimmt. Während bei gesunden Frauen der Wert so niedrig war, dass keine Messung gelingen konnte, zeigte sich bei Frauen mit Endometriose ein Wert von etwa 65 ng/ml. Dabei konnten die Wissenschaftler sehen, dass Frauen mit schwerer Endometriose (Stadium III und IV) auch höhere DEHP-Werte aufwiesen. Auch waren jüngere Frauen (bis 30 Jahre) genauso betroffen wie die älteren Frauen.

Welche Rolle DEHP bei der Entstehung von Endometriose spielt, bleibt unklar

Die Studie deutet daher an, dass Frauen mit Endometriose eine erhöhte Konzentration des schädlichen Weichmachers DEHP im Blut haben. Ob der Weichmacher, beziehungsweise Weichmacher allgemein, eine Rolle bei der Entstehung von Endometriose spielen, lässt sich damit aber nicht beweisen. Außerdem bleibt auch unklar, ob die Blutkonzentrationen auch in Deutschland vergleichbar ausfallen würden. DEHP ist allerdings trotzdem als gesundheitsschädlich eingestuft.

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