Erste Roboter-gestützte Magenentfernung am UKL
Vorteile: Kleine Schnitte, hohe Präzision, schnellere Mobilisierung des Patienten
Leipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist erstmals eine Gastrektomie – Magenentfernung – bei einem Tumor mit dem „da Vinci“-Operationsroboter erfolgreich durchgeführt worden. Diese minimalinvasive Technik kann für einen Teil der Patienten die OP am offenen Bauch ersetzen. Nach Speiseröhre, Dick- und Enddarm sowie Milz kommt mit dem Magen nun ein weiteres Roboter-Anwendungsgebiet für die UKL-Viszeralchirurgen hinzu.
Der erste Patient, der sich der Roboter-assistierten Magenentfernung unterzog, war ein 83-jähriger Mann aus der Nähe von Leipzig. Er litt an einem Magentumor. Hinzu kamen umfangreiche Begleiterkrankungen, vor allem der Gefäße. Er konnte bereits nach neun Tagen nach Hause entlassen werden.
„Dem Patienten geht es gut. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden. Eine zusätzliche Chemotherapie ist bei ihm nicht mehr nötig“, freut sich Oberarzt Dr. Stefan Niebisch von der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKL, der die Operation durchgeführt hat. Dank des „da Vinci“ seien nur kleine Einschnitte nötig gewesen und der Patient sei schneller wieder mobil, zählt er die Vorteile der robotergestützten OP auf. „Sie wird allerdings die Operation am offenen Bauch nicht komplett ersetzen können, da der Einsatz des OP-Roboters nur dann in Frage kommt, wenn der Tumor noch nicht weit fortgeschritten ist“, betont Dr. Niebisch.
Mit dem Resultat dieser ersten Roboter-gestützten Gastrektomie ist der Facharzt für Viszeralchirurgie sehr zufrieden: „Nachdem wir den ‚da Vinci‘ bereits erfolgreich bei verschiedenen OPs am Speiseröhren-Magen-Übergang, im kolorektalen Bereich und bei Milzentfernungen eingesetzt haben“, sagt Oberarzt Niebisch, „ist nun diese spezielle Operation der Magenentfernung als neuer Einsatzort hinzugekommen.“
Dies sei ein weiterer „Meilenstein“ für die UKL-Viszeralchirurgie