Morbus Crohn

Gesüßte Getränke erhöhen nicht das Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Original Titel:
No Association Between Consumption of Sweetened Beverages and Risk of Later-Onset Crohn's Disease or Ulcerative Colitis

MedWiss – Gesüßte Getränke zählen zu den ungesunden Lebensmitteln. Auf das Risiko, in älteren Jahren an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken, hatten sie jedoch keinen Einfluss, wie die vorliegende Studie zeigte. Personen, die häufig zu diesen Getränken griffen, hatten nämlich ein ähnliches Risiko, an diesen chronischen Darmentzündungen zu erkranken, wie Personen, die komplett auf diese verzichteten.


Was wir essen und trinken, hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Besonders gesüßte Getränke haben diesbezüglich einen schlechten Ruf. So konnte zum Beispiel in einer Studie gezeigt werden, dass sich zuckergesüßte Getränke bei Darmkrebs-Patienten negativ auf deren Krankheitsverlauf auswirken können (Studie von Fuchs und Kollegen, 2014 in der medizinischen Fachzeitschrift PloS One veröffentlicht). Außerdem wurde in aktuellen Studien gezeigt, dass zuckergesüßte Getränke ebenso das Risiko für manche Erkrankungen, wie beispielsweise für die koronare Herzkrankheit oder für Prostatakrebs, erhöhen können (Studien von Rivera-Paredez und Kollegen und Miles und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift The British journal of nutrition veröffentlicht). Doch wie sieht das bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa aus? Hat auch bei diesen Erkrankungen das Trinken von gesüßten Getränken einen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko? Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus den USA, Schweden und England nach.

Wissenschaftler befragten mehr als 83000 Personen nach ihren Trinkgewohnheiten

Für ihre Studie sammelten die Wissenschaftler Daten von 83042 schwedischen Teilnehmern, die zwischen 44 und 83 Jahre alt waren. Die Teilnehmer beantworteten zu Beginn der Studie Fragen zu ihrem Lebensstil und ihren Ernährungsgewohnheiten. Die Teilnehmer wurden im Durchschnitt etwa 15 Jahre lang begleitet.

Gesüßte Getränke hatten keinen Einfluss auf das Risiko, an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken

In dem Beobachtungszeitraum erkrankten 143 Personen an Morbus Crohn und 349 Personen an Colitis ulcerosa. Die Wissenschaftler konnten keinen Zusammenhang zwischen dem Konsum von gesüßten Getränken und dem Risiko, an einer der beiden chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu erkranken, feststellen. Personen, die täglich ein oder mehr gesüßte Getränke zu sich nahmen, hatten den Berechnungen zufolge kein höheres Risiko, an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken, als Personen, die komplett auf Getränke dieser Art verzichteten. Auch wenn das Alter, das Geschlecht, das Körpergewicht und der Raucherstatus berücksichtigt wurden, schien das Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa unabhängig von dem Konsum gesüßter Getränke zu sein.

Anders als bei Prostatakrebs oder der koronaren Herzkrankheit schienen gesüßte Getränke das Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nicht zu beeinflussen. Es wurden jedoch nur Personen ab einem Alter von 44 Jahren betrachtet. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa treten jedoch häufig auch schon in jüngeren Jahren auf. Ob gesüßte Getränke das Risiko, bereits in jungen Jahren an einer dieser chronischen Darmentzündungen zu erkranken, erhöhen, muss somit in weiteren Studien noch untersucht werden. Auf das Risiko, in älteren Jahren zu erkranken, schienen diese Getränke zumindest keinen Einfluss zu haben.

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