Darmkrebs
Fettreicher Fisch reduziert das Sterberisiko von Darmkrebs-Patienten
Original Titel:
Marine ω-3 Polyunsaturated Fatty Acid and Fish Intake after Colon Cancer Diagnosis and Survival: CALGB 89803 (Alliance)
MedWiss – Fisch ist gesund. Dies konnte in der vorliegenden Studie für Darmkrebs-Patienten gezeigt werden. Patienten, die mindestens einmal die Woche fettreichen Fisch aßen, hatten nämlich ein geringeres Risiko, von einem Krankheitsrückfall betroffen zu sein oder zu sterben, als Patienten, die komplett auf diesen verzichteten.
Viele Studien befassen sich damit, wie das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, durch die Ernährung reduziert werden kann. Doch für bereits erkrankte Personen ist es ebenso wichtig zu wissen, ob und wie sie ihren Krankheitsverlauf durch die Ernährung positiv beeinflussen können. Daher sind Studien mit Darmkrebs-Patienten, die den Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmittel und dem Krankheitsverlauf untersuchen, wichtig. Eine solche Studie führte ein Forscherteam mit Wissenschaftlern aus den USA und Kanada durch. Und zwar untersuchten sie, wie sich die Aufnahme von im Fisch enthaltenen omega-3-Fettsäuren auf den Krankheitsverlauf von Darmkrebs-Patienten auswirkte.
Wissenschaftler befragten Darmkrebs-Patienten nach ihrem Fischkonsum
Die Wissenschaftler untersuchten die Aufnahme von im Fisch enthaltenen omega-3-Fettsäuren und den Fischverzehr von 1011 Patienten mit Darmkrebs während und sechs Monate nach einer Chemotherapie. Diese Daten verglichen sie mit dem Krankheitsverlauf und dem Überleben der Patienten, um einen möglichen Zusammenhang aufdecken zu können. Die Patienten wurden im Mittel 7 Jahre lang begleitet.
Fettreicher Fisch reduzierte das Risiko für einen Krankheitsrückfall und das allgemeine Sterberisiko
Insgesamt kam es während des Studienzeitraumes zu 343 Krankheitsrückfällen und zu 305 Todesfällen. Auffällig war, dass Patienten, die mehr omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen, ein geringeres Risiko für einen Krankheitsrückfall hatten im Vergleich zu den Patienten, die nur geringe Mengen an omega-3-Fettsäuren zuführten. Patienten, die mindestens einmal die Woche fettreichen Fisch aßen, hatten im Vergleich zu den Patienten, bei denen dieser nie auf dem Speiseplan stand, ein um 39 % geringeres Risiko für einen Krankheitsrückfall und ein um 32 % geringeres allgemeines Sterberisiko. Der schützende Effekt der im Fisch enthaltenen omega-3-Fettsäuren konnte vor allem bei den Patienten gesehen werden, die mehr von einem bestimmten Protein aufwiesen. Es handelte sich dabei um das Protein Cyclooxygenase-2, welches bei Entzündungsprozessen eine Rolle spielt und bei vielen Krebserkrankungen vermehrt auftritt.
Darmkrebs-Patienten, die mehr fettreichen Fisch aßen und somit auch mehr der im Fisch enthaltenen omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen, schienen somit seltener von einem Krankheitsrückfall betroffen zu sein und auch ein geringeres Sterberisiko zu haben. Weitere Forschung, bei der die Patienten zufällig in Gruppen eingeteilt werden und dann entweder Fisch erhalten oder nicht, ist jedoch nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
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