Brustkrebs
Mit Biomarker-Analyse die Therapie bei triple-negativem Brustkrebs verbessern
Original Titel:
Monitoring Serum VEGF in Neoadjuvant Chemotherapy for Patients with Triple-Negative Breast Cancer: A New Strategy for Early Prediction of Treatment Response and Patient Survival
MedWiss – Biomarker können wertvolle Hinweise über den Verlauf einer Behandlung liefern. Die vorliegende Studie zeigte, dass der VEGF ein wichtiger Biomarker ist, um das Ansprechen von Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs auf neoadjuvante Behandlungen anzuzeigen. Dies kann dabei helfen, die Therapie zu optimieren und frühzeitig anzupassen.
Ob ein Patient auf eine Therapie anspricht oder nicht, kann in der Regel auf verschiedene Art und Weise festgestellt werden. Bei Brustkrebspatientinnen kommt es immer häufiger vor, dass diese bereits vor der Operation zur Entfernung ihres Tumors eine Behandlung mit Medikamenten erhalten. Vor der Operation angewendete Behandlungen bezeichnet man als neoadjuvante Behandlungen. Ziel der Behandlungen ist es, den Tumor zu schrumpfen oder gar vollständig zurückzudrängen (in diesem Fall spricht man von einer pathologischen Komplettremission). Damit die Ärzte wissen, ob eine neoadjuvante Behandlung erfolgreich ist, bestimmen sie sogenannte Biomarker im Blut. Dabei handelt es sich um Merkmale, die objektiv gemessen werden können und als Indikatoren für normale oder krankhafte Prozesse sowie für Reaktionen auf eine therapeutische Behandlung dienen.
Wissenschaftler untersuchen Biomarker, die das Ansprechen auf eine neoadjuvante Behandlung bei Frauen mit triple-negativem Brustkrebs anzeigen
Wissenschaftler auch China interessierten sich in ihrer Studie nun speziell für Biomarker, mit denen der Behandlungserfolg von neoadjuvanten Behandlungen bei Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs gemessen werden kann. Der triple-negative Brustkrebs ist ein besonderer Tumortyp, der sich von anderen Tumortypen dadurch unterscheidet, dass auf den Krebszellen keine besonderen Rezeptoren auffindbar sind. Rezeptoren sind bestimmte Andockstellen – bindet an diese eine Substanz, wird eine Reaktion ausgelöst. Die Rezeptoren macht man sich heutzutage oft bei der Behandlung zunutze – Medikamente hemmen die Rezeptoren und unterbinden ihre schädliche Wirkung. Dieses Vorgehen ist bei triple-negativem Brustkrebs nicht möglich. Es gibt sozusagen kein Merkmal, dass angegriffen werden kann, um den Krebs zielgerichtet zu bremsen.
Die chinesischen Wissenschaftler schlossen 303 Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs in ihre Studie ein. Von allen Patientinnen wurden Blutproben an drei unterschiedlichen Zeitpunkten entnommen: vor Behandlungsbeginn, vor dem Start des 3. Behandlungsschemas und vor der Operation.
Als verlässlicher Biomarker stellte sich der VEGF heraus
Die Ergebnisse zeigten Folgendes: es konnte ein Biomarker identifiziert werden, der ein besonders gutes Ansprechen der Frauen auf die neoadjuvante Behandlung anzeigte: dies war der sogenannte vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF). Frauen, die besonders gut auf die Behandlung ansprachen, sodass bei der Operation keine Tumorzellen mehr ausfindig gemacht werden konnten (pathologische Komplettremission; siehe oben), wiesen einen geringeren Wert von VEGF im Vergleich zu Frauen auf, die nicht optimal auf die neoadjuvante Behandlung ansprachen. Ebenso stand der VEGF-Wert in einem Zusammenhang mit dem Überleben ohne Fortschreiten der Krankheit.
Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass die Bestimmung des VEGF-Wertes dabei helfen könnte, Patientinnen mit unterschiedlichen Ansprechen auf die neoadjuvante Behandlung und unterschiedlichem Rückfallrisiko zu einem frühen Zeitpunkt zu identifizieren. Die Kenntnis darüber könnte dabei helfen, die Behandlung für die Frauen zu optimieren.
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