Kann Fasten während der Chemotherapie die Lebensqualität verbessern?

Original Titel:
The effects of short-term fasting on quality of life and tolerance to chemotherapy in patients with breast and ovarian cancer: a randomized cross-over pilot study

MedWiss – Haben Patientinnen mit Brust- oder Eierstockkrebs Vorteile, wenn sie während einer Behandlung mit Chemotherapie fasten? Die vorliegende Auswertung deutscher Wissenschaftler sagt ja. Das Fasten könnte einen günstigen Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen haben und die chronische Erschöpfung mindern.


Eine Chemotherapie kann ohne Frage sehr belastend für den Körper sein und die Lebensqualität stark einschränken. Deutsche Wissenschaftler aus Berlin gingen in ihrer Studie der Frage nach, ob sich kurzzeitiges Fasten während einer Chemotherapie günstig auf die Lebensqualität und das Wohlergehen von Krebspatientinnen auswirkt. In ihrer Studie untersuchten die deutschen Wissenschaftler Frauen, die an Brustkrebs oder Eierstockkrebs litten.

Kleine Studie aus Deutschland testete die Wirksamkeit des Fastens

Die Wissenschaftler testeten die Wirksamkeit des Fastens bei 4 bis 6 Behandlungen mit Chemotherapie. 34 Patientinnen nahmen an der Studie teil. 18 der Patientinnen fasteten während der ersten Hälfte der Chemotherapie-Behandlungen und ernährten sich bei den darauffolgenden Behandlungen normal. Die weiteren 16 Patientinnen ernährten sich zunächst normal und wechselten dann bei den letzten Behandlungen auf das Fasten. Die Fastenzeit umfasste 60 Stunden – von 36 Stunden vor der Chemotherapie bis 24 Stunden danach. Wie sich die Lebensqualität der Frauen entwickelte, wurde mit verschiedenen Fragebögen erfasst.

Fasten ging mit Vorteilen für die Patientinnen einher

Die Auswertung zeigte Folgendes: Patientinnen, die vor und nach der Chemotherapie fasteten, profitierten davon, weil ihre Lebensqualität durch die Chemotherapie im Gegensatz zu den anderen Patientinnen weniger stark reduziert wurde. Ebenso konnte durch das Fasten auch die chronische Erschöpfung, Fatigue genannt, gemindert werden. Das Fasten wurden von den meisten Patientinnen sehr gut vertragen. 31 von 34 Patientinnen gaben am Ende der Studie an, bei einer weiteren chemotherapeutischen Behandlung erneut Fasten zu wollen.

Abschließend sehen die deutschen Wissenschaftler Potential darin, wenn Brust- und Eierstockkrebspatientinnen während einer Chemotherapie-Behandlung fasten. Dies könnte die Lebensqualität bessern und chronische Erschöpfung mindern. Weitere größere Studien zu diesem Thema sind nun erforderlich, um diese gesehenen, günstigen Effekte zu bestätigen.

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