Inhaltsstoff aus Pfingstrose gegen Veränderung der Atemwege bei Asthma?
Original Titel:
Paeoniflorin inhibits PDGF BB induced human airway smooth muscle cell growth and migration.
MedWiss – Nicht nur Entzündungsprozesse spielen bei Asthma eine Rolle. Es kommt auch zu einer Veränderung der Gewebe in den Atemwegen durch Umbauprozesse. Dagegen könnte vielleicht ein Wirkstoff aus einer Pfingstrosenart helfen, hoffen chinesische Forscher.
Die Atemwege werden von glatter Muskulatur gebildet. Diese Muskulatur kann sich zusammenziehen und die Atemwege so verengen, was bei Asthma zusammen mit einer verstärkten Schleimbildung zu Atemnot führt. Wenn eine Asthmaerkrankung fortschreitet, kommt es in den Atemwegen zu Umbauprozessen. Es verändern sich auch das Teilungsverhalten und die Verteilung der Muskelzellen, die diese glatte Muskulatur bilden. Forscher sind auf der Suche nach Medikamenten, die diese Umbauprozesse verhindern.
Chinesische Pfingstrose soll antiasthmatisch wirken
Der Wirkstoff Paeoniflorin soll bei Asthma helfen und sich genau auf die Veränderungen auf der Zellebene positiv auswirken. Paeoniflorin ist ein Inhaltsstoff der Chinesischen Pfingstrose, auch Milchweiße Pfingstrose genannt (Paeonia lactiflora). Wie genau Paeoniflorin auf bestimmte Prozesse, die das Wachstum der glatten Muskulatur der Atemwege steuern, Einfluss hat, untersuchten chinesische Forscher im Labor.
Erste Laboruntersuchungen mit menschlichen Zellen
Ihre Experimente mit Proben von menschlichen Zellen aus der glatten Muskulatur der Atemwege zeigten, dass Paeoniflorin tatsächlich Einfluss auf das Wachstum der Muskelzellen zu haben scheint. Eine Behandlung mit Paeoniflorin reduzierte nachweislich das durch bestimmte Wachstumsfaktoren ausgelöste Wachstum.
Paeoniflorin blockiert anscheinend bestimmte Signalwege
Die Forscher untersuchten, wie genau Paeoniflorin dies tut. Sie kamen dabei zu dem Schluss, dass der Wirkstoff der Milchweißen Pfingstrose bestimmte Signalwege blockiert, die für das Zellwachstum und Zellwanderung der glatten Muskelzellen in den Atemwegen wichtig sind. Mit diesen Erkenntnissen, so hoffen die Forscher, könnte Paeoniflorin ein neuer Wirkstoffkandidat für die Behandlung von Asthma sein.
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