Asthma: Häufigkeit bei Kindern und Jugendlichen seit 2009 konstant, bei Erwachsenen Zunahme
Der Versorgungsatlas legt aktuell eine Studie zu Asthma vor. Erstmals für Deutschland wurden über den langen Zeitraum die Entwicklung der Behandlungsfälle in der vertragsärztlichen Versorgung kleinräumig untersucht. Bei Erwachsenen wurde zwischen 2009 und 2016 ein Anstieg der Häufigkeit von Asthmaerkrankungen von etwa 35 Prozent gefunden. In Großstädten lag der Anteil der wegen Asthma behandelten Versicherten um rund 25 Prozent höher als auf dem Land. Auf Kreisebene fanden sich mit einer Spanne von 3 bis 9 % signifikante Unterschiede der Diagnoseraten. In den neuen Bundesländern liegen die wegen Asthma versorgten Patientenanteile meist niedriger als in den alten.
Berlin, 12. Dezember 2018 Der Versorgungsatlas legt aktuell eine Studie zu Asthma vor. Asthma ist vor allem im Erwachsenenalter eine Erkrankung mit überwiegend chronischem Verlauf. Erstmals für Deutschland wurden über den langen Zeitraum von acht Jahren die Entwicklung der Behandlungsfälle in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung und die Neuerkrankungen kleinräumig auf Kreisebene untersucht.
Bei Erwachsenen wurde zwischen 2009 und 2016 ein Anstieg der Häufigkeit von Asth-maerkrankungen in der vertragsärztlichen Versorgung von etwa 35 Prozent gefunden. Dazu trägt offenbar auch der Anstieg der Lebenserwartung von Patienten mit Asthma nicht unerheblich bei. Bei Kindern und Jugendlichen dagegen blieb der wegen Asthma versorgte Patientenanteil im Beobachtungszeitraum weitgehend konstant. „Diese Befunde dürften viele Experten überraschen“ sagt Dr. med. Jörg Bätzing, der Leiter des Versorgungsatlas-Teams.
Die Studie weist Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen nach. In Großstädten lag der Anteil der gesetzlich Versicherten, die wegen Asthma behandelt wurden, um rund 25 Prozent höher als auf dem Land. Auf Kreisebene zeigten sich signifikante Unterschiede. Der höchste in einem Kreis gefundene Asthmatiker-Anteil lag bei knapp 9 Prozent der Versicherten, im Kreis mit der niedrigsten Rate betrug er 3 Prozent. In den neuen Bundesländern liegen die wegen Asthma versorgten Patientenanteile meist niedriger als in den alten. Hier bestätigt die Studie des Versorgungsatlas frühere Untersuchungen.
Weitere Informationen
Die Auswertung des Versorgungsatlas zum Asthma finden Sie im Internet unter:
https://www.versorgungsatlas.de/themen/alle-analysen-nach-datum-sortiert/?tab=6&…
Akmatov MK, Holstiege J, Steffen A, Bätzing J. Diagnoseprävalenz und -inzidenz von Asthma bronchiale – Ergebnisse einer Studie mit Versorgungsdaten aller gesetzlich Versicherten in Deutschland (2009–2016). Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 18/08. Berlin 2018. DOI: 10.20364/VA-18.08.
Versorgungsatlas
Der Versorgungsatlas ist ein Angebot des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi). Der Versorgungsatlas stellt Informationen aus der medizinischen Versorgungsforschung bereit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung und kartografischen Darstellung regionaler Unterschiede. Durch die Veröffentlichungen sollen Verbesserungen der Gesundheitsversorgung in den Regionen angeregt und gefördert werden.
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Originalpublikation:
Akmatov MK, Holstiege J, Steffen A, Bätzing J. Diagnoseprävalenz und -inzidenz von Asthma bronchiale – Ergebnisse einer Studie mit Versorgungsdaten aller gesetzlich Versicherten in Deutschland (2009–2016). Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 18/08. Berlin 2018. DOI: 10.20364/VA-18.08.