Diabetes
Frühes Auftreten einer Diabeteserkrankung erhöht das Diabetesrisiko bei Familienmitgliedern
Original Titel:
High risk of conversion to diabetes in first-degree relatives of individuals with young-onset type 2 diabetes: a 12-year follow-up analysis
MedWiss – Treten in einer Familie sehr früh Diabeteserkrankungen auf, bedeutet dies für den Rest der Familie, dass das Diabetesrisiko deutlich erhöht ist. Vorsorgemaßnahmen, um den Ausbruch von Typ-2-Diabetes zu verhindern, sind in diesen Familien daher besonders wichtig.
Für die Entstehung des Diabetes mellitus Typ 2 kommen verschiedene Ursachen in Betracht. Neben einer ungünstigen Ernährungsweise und mangelnder Bewegung und daraus resultierendem Übergewicht stehen auch Rauchen und Stress in Verdacht, das Diabetesrisiko zu erhöhen. Daneben spielt auch die genetische Veranlagung eine entscheidende Rolle dabei, ob eine Typ-2-Diabeteserkrankung ausbricht oder nicht.
Spielt es eine Rolle, wann Familienmitglieder an Typ-2-Diabetes erkranken?
Chinesische Forscher aus Hongkong untersuchten nun den Einfluss der familiären Vorbelastung auf das Diabetesrisiko genauer. Sie wollten herausfinden, ob es für das Risiko an Diabetes zu erkranken eine Rolle spielt, zu welchem Zeitpunkt ein Verwandter ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) an Typ-2-Diabetes erkrankt ist. Dazu verglichen sie das Diabetesrisiko bei Personen, bei denen ein Verwandter ersten Grades spät im Leben an Diabetes erkrankte mit Personen, bei denen ein Familienmitglied früh und zwar bereits vor dem 40. Lebensjahr unter Diabetes litt.
Tritt Diabetes früh in Familien auf, haben Verwandte ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung
Für ihre Analyse beobachteten sie die Entwicklung von Diabetes bei einer Personengruppe über einen Zeitraum von durchschnittlich 12 Jahren. Die Auswertung der Forscher zeigte, dass mehr als 50 % der Personen, bei denen ein Familienmitglied früh an Typ-2-Diabetes erkrankt war, auch Diabetes entwickelten. Personen, bei denen ein Familienmitglied erst spät im Leben an Diabetes erkrankt waren, entwickelten in etwa 30 % der Fälle auch einen Diabetes. Ohne familiäre Diabetesbelastung trat ein Typ-2-Diabetes bei ca. 15 % der Patienten auf. Je niedriger das Alter des Familienmitglieds bei der Erkrankung an Typ-2-Diabetes war, desto höher war das Diabetesrisiko seiner Verwandten.
Die Studie verdeutlicht, dass Familienangehörige von Personen, die bereits sehr früh im Leben an Diabetes erkrankt sind, ein erhöhtes Diabetesrisiko aufweisen. Diese Personen sollten besonders sorgsam vom Arzt untersucht werden und möglichst früh an Programmen teilnehmen, die den Ausbruch einer Typ-2-Diabeteserkrankung verhindern helfen.
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