Forscher der Universität Rostock definieren Gesundheit und Altern neu

In der Gesundheits- und Alternsforschung mangelt es an klaren Definitionen – Rostocker Wissenschaftler beginnen mit der Aufräumarbeit.

„Den Tagen mehr Leben geben“ – ein beliebtes Zitat, dessen eigentliche Bedeutung Rostocker Forscher genauer unter die Lupe genommen haben. Ziel war es, allgemeingültige Definitionen für Begriffe aus der Gesundheits- und Alternsforschung zu formulieren, um gegenwärtige Begriffsverwirrungen aufzulösen. Erste Ergebnisse wurden nun in der viel zitierten Fachzeitschrift „Aging and Disease“ veröffentlicht. Damit können zukünftig Gesundheitsforschungsdaten auch aus verschiedenen Quellen leichter miteinander in Verbindung gebracht und damit vergleichbar werden.

Der Rostocker Professor Georg Fuellen, Leiter des Instituts für Biostatistik und Informatik in Medizin und Alternsforschung der Unimedizin Rostock und der Privatdozent Dr. Ludger Jansen vom Institut für Philosophie der Universität Rostock kooperierten bei diesem Projekt mit internationalen Ko-Autoren. Dabei klärten sie Begriffe wie „Gesundheit“, „Biologisches Alter“ und „Biomarker der Alterung“. „Ziel ist es, gegenwärtige Begriffsverwirrungen abzulegen und allgemeingültige und einfache Definitionen für diese Begriffe zu finden“, sagt
Professor Fuellen. Diese sollen nun für die Entwicklung und Auswertung empirischer Studien in der medizinischen Forschung verwendet werden. Als Grundlage dienten die weltweit verbreiteten Klassifikationen für Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Merkmale des Gesundheitszustandes können somit besser definiert werden und das zukünftige Wohlergehen besser vorhergesagt werden, als man es aufgrund des chronologischen Alters könnte. Ziel ist es auch, Daten aus Experimenten an Modelltierarten wie Mäusen oder Fadenwürmern miteinander vergleichen zu können.

Originalpublikation:
http://www.aginganddisease.org/EN/10.14336/AD.2018.1030