Brustkrebs

Weniger Haarverlust dank Kühlung der Kopfhaut

Original Titel:
COOLHAIR: a prospective randomized trial to investigate the efficacy and tolerability of scalp cooling in patients undergoing (neo)adjuvant chemotherapy for early breast cancer

MedWiss – Patientinnen mit Brustkrebs im frühen Stadium konnten mithilfe einer Kühlung der Kopfhaut wirksam den Verlust ihrer Haare im Rahmen einer Chemotherapie mindern. Diese Methode könnte daher eine einfache Möglichkeit sein, um dieser äußerst häufigen Nebenwirkung zu begegnen.


Bei einer Chemotherapiebehandlung kommt es als häufige Nebenwirkung zu Haarverlust, der für die Betroffenen sehr belastend sein kann. Wir berichteten bereits über eine Studie, bei der mithilfe eines Kopfhautkühlsystems der Haarausfall im Rahmen einer Chemotherapie gemindert wurde. Die bisherige Datenlage dazu, ob eine Kühlung der Kopfhaut den Haarausfall verhindern kann, ist allerdings noch nicht ausreichend genug. Deshalb führten deutsche Wissenschaftler aus Heidelberg eine Studie zu dem Thema durch.

Kopfhautkühlung zur Minderung von Haarverlust untersucht

Die deutschen Wissenschaflter untersuchten 79 Brustkrebspatientinnen – eine Hälfte der Patientinnen erhielt während der Behandlung mit Chemotherapie die Kopfhautkühlung. Die andere Hälfte der Patientinnen fungierte als Kontrollgruppe, die keine solche Kühlung der Kopfhaut bekam. Alle Patientinnen hatten Brustkrebs in einem frühen Stadium und erhielten 18 bis 24 Wochen Chemotherapie mit Arzneistoffen aus der Gruppe der Anthrazykline oder Taxane.

Ziel der Studie war es, zu untersuchen, bei wie vielen Frauen die Haare erhalten werden konnten. Vorab wurde definiert, dass die Haare der Frauen dann als erhalten galten, wenn der Haarverlust weniger als 50 % betrug. Es zeigte sich, dass 39,9 % der Frauen aus der Gruppe mit der Kopfhautkühlung ihre Haare erhalten konnten – bei den Frauen aus der Kontrollgruppe erreichte dies keine der Patientinnen. Dementsprechend war auch der Anteil der Frauen, die in der Öffentlichkeit eine Perücke oder ein Kopftuch trugen, in der Gruppe mit der Kopfhautkühlung mit 40,7 % deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe, wo der Anteil bei 95,5 % lag.

Die Wissenschaflter schlussfolgerten aufgrund dieser Ergebnisse, dass die Kopfhautkühlung im Rahmen einer Chemotherapie eine wirksame Möglichkeit zum Erhalt der Haare sein könnte.

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