PCO-Syndrom

Kein Krebsrisiko nach künstlicher Befruchtung

Original Titel:
Risk of cancer after assisted reproduction: a review of the available evidences and guidance to fertility counselors

MedWissZusammenfassend sagen die Wissenschaftler, dass eine Fruchtbarkeitsbehandlung das Risiko für Brust-, Gebärmutterhals-, Gebärmutterkörper-, Eierstock-, Schilddrüsen- und Darmkrebs sowie schwarzen Hautkrebs nicht erhöht. Eine Schwangerschaft hat einen schützenden Effekt.


Bei einer künstlichen Befruchtung werden die Reifung der Eizellen und der Eisprung durch Hormone stimuliert. Dabei werden unterschiedliche Verfahren und Wirkstoffe eingesetzt, die in den Hormonstoffwechsel eingreifen. Einer der Wirkstoffe ist Clomifencitrat. Die Frau durchläuft so viele Zyklen der hormonellen Stimulation bis eine Schwangerschaft eintritt oder die Behandlung abgebrochen wird. Doch beeinflussen die hormonell wirksamen Substanzen auch andere Prozesse im Körper?

Bei einer künstlichen Befruchtung werden Hormone eingesetzt

Wissenschaftler aus Italien werteten jetzt mehrere Studien zum Thema Krebs bei künstlicher Befruchtung aus. Wir stellten bereits eine Studie vor, die nicht eindeutig zeigen konnte, ob eine künstliche Befruchtung das Risiko für Brustkrebs, Krebs der Gebärmutter oder der Eierstöcke erhöht (Williams und Kollegen, 2018). Auch die Ergebnisse für schwarzen Hautkrebs waren in einer anderen Studie nicht ganz eindeutig (Berk-Krauss und Kollegen, 2018). Außerdem nicht immer klar, ob die künstliche Befruchtung oder andere, krankheitsbezogene Faktoren das Krebsrisiko beeinflussen. Auch kann eine Schwangerschaft das Risiko für Krebserkrankungen verringern.

Clomifencitrat erhöhte nicht das Risiko für einen Tumor der Gebärmutter

Die Wissenschaftler untersuchten 95 Studien. Sie fanden wenige Beweise dafür, dass Clomifencitrat in hohen Dosen oder über viele Zyklen das Risiko für Krebs im Gebärmutterkörper erhöht. Auch hier wurde teilweise der Einfluss von anderen Faktoren wie Übergewicht oder PCO-Syndrom nicht immer berücksichtigt. In einigen Studien entstand durch eine künstliche Befruchtung ein mittelmäßig erhöhtes Risiko für Borderline-Eierstockkrebs. Ein Borderline-Tumor ist nur gering bösartig und ist nicht invasiv.

Zusammenfassend sagen die Wissenschaftler, dass eine Fruchtbarkeitsbehandlung das Risiko für Brust-, Gebärmutterhals-, Gebärmutterkörper-, Eierstock-, Schilddrüsen- und Darmkrebs sowie schwarzen Hautkrebs nicht erhöht. Eine Schwangerschaft hat einen schützenden Effekt.

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