Hormonelle Verhütung zwischen Risiken und Vorteilen
Hormonelle Verhütung ist ein wichtiges Thema, und das besonders bei Migränepatientinnen. Dabei geht es eben nicht nur um die Planbarkeit eines Kinderwunschs, sondern auch um hormonelle Veränderungen, die Attacken auslösen und schließlich um das Risiko für Schlaganfälle, das bei Migräne als erhöht gilt.
Gilt dieses Risiko aber immer noch, oder sind aktuelle Studien da inzwischen schlauer? In einer Analyser der bisherigen Forschung zeigte sich, dass ein höheres Risiko für Schlaganfälle für Migränebetroffene mit Aura bei hormoneller Verhütung mit Östrogenen besteht. Insgesamt aber ist das Risiko wohl eher gering.
Was oft vergessen wird: da hormonelle Veränderungen wie die rund um die Menstruation häufig zu Migräneanfällen führen, können hormonelle Verhütungsmittel auch zur Migräneprophylaxe dienen. Das Hormon Progestin verhindert den Eisprung und wurde nun auf seine Wirksamkeit gegen Migräne untersucht. Im Vergleich mehrerer Studien zeigten sich teils vielversprechende Effekte des Hormons auf Migräne bei Frauen, leider allerdings auf schwacher Datengrundlage. Migränebetroffene Frauen könnten das Thema Verhütung demnach auch gezielt mit Blick auf die Prophylaxe beim Frauenarzt ansprechen, um die Optionen abzuklären.
Hier die Beiträge der letzten Woche:
- Ist das Schlaganfallrisiko bei hormoneller Verhütung und Migräne immer noch ein Thema?
- Verhütung gegen Migräne: wieviel bringen ausschließlich Progestin-haltige Mittel?
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