COPD – ein Männerproblem?

Original Titel:
Gender-specific estimates of COPD prevalence: a systematic review and meta-analysis.

Wie häufig ist COPD bei Männern, wie häufig bei Frauen? Forscher aus den USA und Griechenland sind dieser Frage nachgegangen und fordern mehr Bewusstsein für die Erkrankung bei Frauen.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) wurde häufig als Erkrankung älterer Männer wahrgenommen. Jedoch leben Schätzungen zufolge mehr als sieben Millionen Frauen allein in den USA mit COPD. Trotz einer wachsenden Zahl von Literatur, die auf eine zunehmende Belastung durch COPD bei Frauen hinweist, sind die Belege dafür bisher begrenzt. US-amerikanische und griechische Forscher haben daher anhand der vorhandenen Hinweise aus populationsbasierten, epidemiologischen Studien die Häufigkeit von COPD bei Männern und Frauen weltweit errechnet.

Methode:

• Systematischer Review und Meta-Analyse der geschlechtsspezifischen Prävalenz von COPD
• Angaben zur geschlechtsspezifischen Prävalenz wurden aus relevanten Studien extrahiert
• weitere Patientenmerkmale sowie spezifische Variablen (Diagnosemethode, epidemiologische Kovariablen) wurden erhoben
• Durchführung einer Bayes’sche Meta-Analyse mit zufälligen Effekten zur Ermittlung der geschlechtsspezifischen Prävalenz der COPD nach Alter, Geographie, Kalenderzeit, Studieneinstellung, Diagnosemethode und Schweregrad

Ergebnisse: Die Forscher werteten 194 geeignete Studien aus. Sie ermittelten eine Prävalenz der COPD bei Männern von 9,23 % (95 % credible interval [CrI]: 8,16 %–10,36 %) und bei Frauen von 6,16 % (95 % CrI: 5,41 %–6,95 %). Die geschlechtsspezifische Prävalenz variierte sehr stark in den World Health Organization Global Burden of Disease-Subregionen, wobei die höchste weibliche Prävalenz in Nordamerika (8,07 % vs. 7,30 %) und bei den Teilnehmern in städtischen Gebieten (13,03 % vs. 8,34 %) festgestellt wurde. Die Meta-Regression zeigte, so die Wissenschaftler, dass ein Alter von 40 Jahren oder mehr und das Testen von Bronchodilatatoren maßgeblich zur Heterogenität der Prävalenzschätzung bei allen Studien beigetragen haben.

Fazit: Die Wissenschaftler betonen zusammen, dass dies der größte jemals durchgeführte systemische Review und Meta-Analyse zur globalen Prävalenz der COPD ist und die erste große Untersuchung dieser Art, die sich mit der Geschlechtsspezifität befasst. Sie sind überzeugt, dass die Ergebnisse der Untersuchung mehr Bewusstsein dafür schaffen werden, dass die COPD auch bei Frauen ein kritisches Gesundheitsproblem darstellt.

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