Antiemetika als Migränemittel
Bei der Akutbehandlung einer starken Migräne werden oft Antiemetika, also Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen, genommen. Vorwiegend helfen diese Mittel, das Magen-Darm-System zu beruhigen und die Aufnahme der eigentlich schmerzstillenden Wirkstoffe zu verbessern.
Mittel gegen die Übelkeit bei Migräne helfen also der Migränetherapie, können aber Nebenwirkungen haben: sogenannte Dopamin-D2-Antagonist-Antiemetika wie beispielsweise Metoclopramid wirken, wie der Name schon sagt, auf das Dopamin-System, welches man als Laie vor allem aus Berichten über die Parkinson-Demenz kennen könnte. Diese Mittel können, ähnlich zu der Parkinson-Krankheit, auch sogenannte extrapyramidale Symptome, also Bewegungsstörungen, hervorrufen. Wie diese Effekte besser vermieden werden könnten, untersuchten Forscher nun, indem sie die Medikamente langsamer verabreichten: statt in einer Gabe erhielten die Patienten die Mittel intravenös über eine Weile eingetropft. Das führte auch zu weniger Problemen.
Umgehen kann man diese Mittel nämlich nicht wirklich. Antiemetika wirken beispielsweise deutlich besser bei Migräne als starke Schmerzmittel wie Opiate, zeigte eine frühere Studie. Im Vergleich zum Opiat erlöste das Antiemetikum in dieser klinischen Studie fast doppelt so viele Patienten in der Notaufnahme von ihren starken Migräneschmerzen, und das vermutlich sogar ganz ohne Suchtgefahr.
Hier die Beiträge der letzten Woche:
- Vermeidung von Nebenwirkungen der Antiemetika bei Migräne: langsamere Verabreichung von Antiemetika wirkt besser als vorbeugende Medikamente
- Behandlung akuter Migräne in der Notaufnahme: Antiemetikum gegen Übelkeit wirkt deutlich besser als Opioid gegen starke Schmerzen
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