Diabetes und Depressionen

Unser Wochenthema kreist um eine recht häufige Verbindung: die von Depressionen und einer Diabeteserkrankung. Ältere Schätzungen gingen von fast doppelt so vielen Menschen mit behandlungsbedürftigen Depressionen unter Diabetes-Patienten aus, als man in der sonstigen Bevölkerung erwarten würde.

Dies betrifft natürlich auch Jugendliche, betonten Forscher nun in einer aktuellen Untersuchung. In einem Screening auf depressive Symptome von mehr als 500 betroffenen Jugendlichen mit Diabetes zeigte sich nicht nur eine Häufung der psychischen Symptome, sondern auch Unterschiede zwischen den zwei Formen der Diabeteserkrankung. Mehr Jugendliche mit Typ-2-Diabetes als mit Typ-1-Diabetes waren demnach von depressiven Symptomen betroffen. Außerdem litten mehr weibliche als männliche Patienten unter Depressionen. Um die Symptome frühzeitig lindern zu helfen, sollten also auch Verwandte und Freunde bei jungen Menschen mit Diabetes mögliche Anzeichen einer Depression nicht ignorieren, sondern Hilfe anbieten (beispielsweise die Nummer gegen Kummer).

Die recht häufige (nicht nur jugendliche) Antwort auf solche Symptome, nämlich sich durch Trinken von den Emotionen zu befreien, ist in dieser Kombination eine noch schlechtere Idee als sonst. Viel Alkohol gemeinsam mit depressiven Symptomen erhöhte das Risiko für diabetesbedingte Folgeerkrankungen, fanden Forscher aus Kanada heraus. Wenn man demnach an Typ-2-Diabetes leidet und unter depressiven Symptomen, und dazu viel Alkohol trinkt, wirkt sich diese Kombination besonders stark auf verschiedene Organe aus. Die Forscher berichteten von häufigeren diabetesbedingten Augen-, Nieren- und Nervenerkrankungen sowie von chronischen Erkrankungen des Herzens. Demnach sollte mit einer Diabeteserkrankung also vermehrt auch auf depressive Symptome geachtet werden. Eine umfassend gute Behandlung könnte schließlich verschiedenste Organe vor Schäden bewahren.

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