Morbus Crohn: gelungene Behandlung in der Schwangerschaft
Original Titel:
Ustekinumab therapy for Crohn's disease during pregnancy: a case report and review of the literature
Bei vielen Medikamenten ist unsicher, ob sie auch in der Schwangerschaft unbedenklich angewandt werden können – das gilt auch für Ustekinumab. Spanische Wissenschaftler stellten einen Fall vor, bei dem eine Morbus Crohn-Patientin während der Schwangerschaft mit Ustekinumab behandelt wurde. Die Frau brachte einen gesunden Jungen zur Welt und blieb von Krankheitsschüben verschont.
Wenn andere Therapien bereits gescheitert sind, kann Ustekinumab gegen Morbus Crohn helfen. Allerdings ist nicht bekannt, ob dieses Biologikum auch während der Schwangerschaft angewandt werden kann oder ob es dem Kind schadet. Spanische Wissenschaftler veröffentlichten einen Fallbericht zu dieser Thematik.
Eine Morbus Crohn-Patientin wurde während ihrer Schwangerschaft mit Ustekinumab behandelt
Die Wissenschaftler berichteten von einer 37-jährigen Frau mit Morbus Crohn. Die Patientin wurde mit dem Biologikum Ustekinumab behandelt. Nachdem sie bereits 8 Monate lang Ustekinumab bekam, wurde sie schwanger. Da noch keine Daten zu der Sicherheit von Ustekinumab während einer Schwangerschaft vorlagen, diskutierte das Ärzteteam zusammen mit den Geburtshilfe-Team und der Patientin darüber, das Medikament abzusetzen. Sie entschieden sich dagegen.
Die Frau brachte einen gesunden Jungen zur Welt und blieb von Krankheitsschüben verschont
Diese Entscheidung wurde nicht bereut. Die Schwangerschaft verlief komplikationslos. Die Frau gebar einen gesunden Jungen zum errechneten Termin. Ebenso erfreulich war, dass die Frau sich während und nach der Schwangerschaft in einer klinischen und endoskopischen Remission befand.
Dieser Fallbericht über eine Frau, die während ihrer Schwangerschaft mit Ustekinumab behandelt wurde, ging somit positiv aus. Sowohl das Kind als auch die Mutter waren während und nach der Schwangerschaft wohlauf. Ob die Anwendung von Ustekinumab während der Schwangerschaft generell unbedenklich ist oder ob dies nur ein glücklicher Einzelfall war, müssen größere Studien noch zeigen.
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