Krankmacher und Heiler: Stammzellen

Stammzellen sind ein spannendes Gebiet für Therapie, aber auch für das Verständnis der Krankheit Leukämie: sogenannte Knochenmarknischen, eine Art ‚Nest‘ also, könnten eine Quelle altersbedingter Leukämie sein, berichten Forscher in einer aktuellen Pressemitteilung. Bei der Behandlung von Blutkrebserkrankungen steht oft ein ganz anderes Problem, nämlich das der Heilung, im Raum: wo bekommt man die passenden Stammzellen her, und wie stellt man sicher, dass der Körper sie annimmt? Auch hierzu entwickeln Wissenschaftler neue Konzepte und Wege, die hoffentlich bald auch Patienten zu Gute kommen können.

Stammzellen sind nämlich die Alleskönner im Körper: an die richtige Stelle gesetzt, übernehmen sie die Aufgabe der normalerweise dort wohnenden Zellen. Wenn die blutbildenden Zellen des Knochenmarks erkrankt sind, steht also die Option zur Verfügung, die kranken Zellen radikal zu zerstören und mit gesunden Stammzellen zu ersetzen. Wo aber können Stammzellen hergenommen werden? Optimal sind es die eigenen, die der Körper dann nicht als fremd angreift. Mit der richtigen Behandlung kann aber auch eine Stammzellspende durch andere Menschen erfolgen, sogar durch die Eltern, wie eine Untersuchung deutlich machte.

Die beste Stammzellspende ist allerdings auf den ersten Blick eine autologe Spende, die also aus eigenen Zellen stammt und so dem Körper nicht fremd erscheint, oder doch wengistens eine möglichst ähnliche allogene, also Fremdspende. Eine solche, auch haploidentisch genannte, Spende kann beispielsweise von Geschwistern kommen. Problematisch ist das aber dann, wenn die Geschwister ein gemeinsam geerbtes Krankheitsrisiko in ihren Zellen bergen. Entsprechend können bei manchen Krebserkrankungen tatsächlich nicht-verwandte Spender die bessere Chance bieten, berichteten Forscher. Passend zum Thema sei als Anlaufstelle für neue Spender auf die DKMS hingewiesen, die deutsche Knochenmarkspenderdatei.

Hier die Studien im Detail:

 

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