Krebsrisiko bei MS
Forscher aus den USA berichten über Fälle, bei denen während der Behandlung von Natalizumab zu Melanomen gekommen ist. Ein Fall eines sehr seltenen Hautkrebses machte die Wissenschaftler stutzig und sie werteten weitere Fallberichte zum Thema aus. Zwar gab es einige Fälle, jedoch ließ sich ein Zusammenhang nicht klar nachweisen. Manche Patienten hatten z. B. bereits zuvor mit dem Thema Hautkrebs zu tun. Die Wissenschaftler mahnen jedoch zu Wachsamkeit während der Behandlung mit Natalizumab, denn theoretisch ist es möglich, dass durch die Wirkung des Medikaments auf das Immunsystem auch die Erkennung von Krebszellen durch die Abwehr des Körpers beeinträchtigt ist.
Ob das aber tatsächlich der Fall ist, ist bisher unklar. Gerade Medikamente, die die Funktion der B-Zellen einschränken, könnten solche Auswirkungen haben. Bisher ist die Datenlage dazu aber noch nicht ganz klar und wird aufmerksam beobachtet. Insgesamt scheint es aber ein eher geringeres Krebsrisiko bei Menschen mit MS zu geben. Zu diesem Schluss kamen französische Forscher in ihrer Untersuchung. Auch die Behandlung mit MS-Medikamenten scheint daran nichts zu ändern.
Hier die Studien im Detail:
- Seltenes Melanom als mögliche Komplikation der Behandlung mit Natalizumab
- Krebsrisiko bei MS-Patienten: Neue Studie berücksichtigt auch Lebensweise
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