Vedolizumab
Wenn die konventionellen Therapien nicht wirken oder ihre Wirkung verloren haben, kommen innovative Arzneimittel zum Einsatz. Zu diesen zählen die sogenannten Biologika, die aus lebenden Zellen gewonnen werden. Ein solches Biologikum, welches sowohl für die Behandlung von Morbus Crohn als auch für die Behandlung von Colitis ulcerosa zugelassen ist, ist Vedolizumab. Um diesen Wirkstoff drehten sich die Studien dieser Woche.
Ein Problem, das viele Biologika teilen, ist, dass sie häufig im Laufe der Zeit ihre Wirkung verlieren. In einer Studie dieser Woche stellten Wissenschaftler fest, dass dies bei Vedolizumab bei etwa jedem 3. Patienten nach einem Jahr der Fall ist. Glücklicherweise konnte bei der Hälfe dieser Patienten die Wirksamkeit wiederhergestellt werden, wenn Vedolizumab häufiger, also in kürzeren Zeitabständen, angewandt wurde.
Ein weiteres Problem bezüglich Vedolizumab ist, dass der Verdacht besteht, dass es das Risiko für Komplikationen nach der Operation erhöht, wenn es vor der Operation angewandt wird. Eine weitere Studie dieser Woche widerlegte jedoch diesen Verdacht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Vedolizumab vor der Operation nicht das Risiko erhöhte, nach der Operation von Komplikationen betroffen zu sein. Im Vergleich zu TNF-Hemmern wie Infliximab oder Adalimumab schien Vedolizumab sogar mit einem geringeren Risiko für Komplikationen verbunden zu sein – jedoch nur bei Patienten mit Colitis ulcerosa und nicht bei Patienten mit Morbus Crohn.
Hier die Studien im Detail:
- Wirkungsverlust von Vedolizumab – Häufigkeit und Risikofaktoren
- Komplikationen nach einer Operation – Welchen Einfluss hat eine vorangegangene Vedolizumab-Therapie?
© Alle Rechte: MedWiss.online - HealthCom