Schlafstörungen behandeln, Depressionen lindern

Schlafstörungen sind bei Depressionen eher die Regel als die Ausnahme. Ob bipolare oder unipolare affektive Störung, der Schlaf ist häufig schwer zu finden, Unruhe und Gedankenkarussells lassen Betroffene nicht zur Ruhe kommen, und trotzdem belastet einen eine oft bleierne Müdigkeit.

Eine gute Behandlung von Schlafstörungen kann allerdings auch bei den depressiven Symptomen einiges bewirken. Im Gesamtüberblick über 23 Studien zum Thema fanden die Forscher positive Effekte von Therapieansätzen zur Linderung der Insomnia: auch die Depressionen konnten dadurch gelindert werden. Zu den untersuchten Ansätzen gehörten vor allem verschiedene verhaltenstherapeutische Maßnahmen.

Wenn der Tag-Nacht-Rhythmus ganz chaotisch wird, können nämlich manchmal verschiedene Tricks helfen, das System etwas zu stabilisieren und den Schlaf zu verbessern. Das sind eben die klassischen Ansätze zur Schlafhygiene mit festen Schlafenszeiten, Ritualen und Ausschalten der Bildschirme rechtzeitig vor der Schlafenszeit. Auch regelmäßiger Sport, helles Licht oder Sonne am Morgen und auch die Kontrolle von Kaffee- und Teekonsum können schon viel bewirken. Es gibt aber auch Medikamente, die in akut besonders belastenden Phasen zum Schlaf verhelfen können. Manche sind eher benebelnd und gehören zu den sogenannten Hypnotika, andere sind beruhigend und wirken eher angstlösend: wenn Entspannung fehlt, hat auch der Schlaf es schwer. Es gibt aber noch einen weiteren Ansatzpunkt: den des Schlafhormons Melatonin. Dieses Hormon wird in Dunkelphasen gebildet und leitet dann den Schlafprozess ein. Es kann als Hormon direkt eingenommen werden, kann aber auch indirekt über beispielsweise einen neueren Wirkstoff gebildet werden, das Agomelatin, das sowohl antidepressiv als auch schlaffördernd wirkt. Die zweite Untersuchung dieser Woche geht auf diesen Wirkstoff genauer ein.

Hier die Beiträge der letzten Woche:

 

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