Okzipitalnerv

In den Pressenachrichten stand kürzlich das Traumziel jedes Migränepatienten: Forscher haben den ‚Pharmakologischen Generalschlüssel zur Beruhigung von Nervenaktivität entdeckt‚. In Kiel und Berlin ging es dabei um Methoden, kleine Kanäle in den Nervenzellen gezielt zu schließen. Vorerst ist die Methode aber noch in den Anfängen, bis zu einer nutzbaren Therapie können also noch Jahre vergehen. Entsprechend schauen wir uns wieder die Methoden an, die tatsächlich zum Einsatz bereit stehen.

Auch bei der GON-Blockade, der Blockade des Okzipitalnerven (GON vom engl. greater occipital nerve), geht es darum, Nervenaktivität zu beruhigen. Der Okzipitalnerv wird dabei mit Medikamenten aus der Anästhesie stillgelegt. Zwei Untersuchungen ermittelten nun, wie effektiv diese Methode bei Menschen mit Migräne wirkt. In der ersten Untersuchung half der Ansatz Patienten mit Migräne, die nicht auf Metoclopramid reagierten. Allerdings konnten dabei nur wenige Patienten unntersucht werden. Die Ergebnissen müssen also in weiteren Studien überprüft werden.

Insgesamt, berichteten die Wissenschaftler in der zweiten Untersuchung, ist die Wirksamkeit der Methode nicht ganz umfassend klar. Im Vergleich über mehrere Studien, in denen der Nervenblock mit einer Vergleichsmethode kontrolliert getestet wurde, konnte das Stummschalten des Nerven zwar Schmerzen lindern, nicht aber die Migräne verkürzen. Weitere Untersuchungen müssten nun genauer klären, wie genau sich die ursprüngliche Therapie für Clusterkopfschmerz je nach Patient, Attackenhäufigkeit und Wirksamkeit sonstiger Behandlungen lohnen könnte. Zumindest, bis der Generalschlüssel für die Nerven fertig entwickelt ist.

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