TNF-Hemmer

Für die Behandlung von Colitis ulcerosa stehen eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben den klassischen Medikamenten wie Steroide oder Mesalazin gewinnen sogenannte Biologika immer mehr an Bedeutung. Es handelt sich hierbei um Wirkstoffe, die aus lebenden Zellen gewonnen werden. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn die klassischen Therapien gescheitert sind. Die meisten Biologika, die in Deutschland für Colitis ulcerosa zugelassen sind, sind die TNF-Hemmer. Sie hemmen den Tumornekrosefaktor (TNF), einen Botenstoff des Immunsystems, und wirken somit entzündungshemmend. Um TNF-Hemmer drehten sich die Studien dieser Woche.

Gutes Ansprechen, aber auch Wirkungsverlust bei Golimumab

In Deutschland sind derzeit drei TNF-Hemmer für die Behandlung von Colitis ulcerosa zugelassen: Infliximab, Adalimumab und Golimumab. Während Infliximab und Adalimumab schon seit vielen Jahren eingesetzt werden, hat Golimumab seine Zulassung erst 2013 erhalten. Aus diesem Grund existieren noch nicht so viele Forschungsergebnisse zu dessen Wirksamkeit wie zu den anderen beiden TNF-Hemmern. In einer Studie dieser Woche stellten die Wissenschaftler fest, dass die meisten Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa auf Golimumab ansprachen. Das Problem war jedoch, dass der Wirkstoff in zwei von drei Fällen im Laufe der Zeit seine Wirkung verlor.

Wechsel zu Infliximab kann bei Wirkungsverlust von Adalimumab oder Golimumab helfen

Der Wirkungsverlust eines TNF-Hemmers ist leider nicht selten. In einem solchen Fall muss die Therapie gewechselt werden. Wissenschaftler untersuchten in einer weiteren Studie dieser Woche, ob Patienten, bei denen eine Therapie mit Adalimumab oder Golimumab gescheitert ist, von einem Wechsel zu Infliximab profitieren konnten. Sie stellten fest, dass in der Tat etwa 50 % der Patienten, die nicht mehr mit Golimumab oder Adalimumab behandelt werden konnten, mit Infliximab eine Ruhephase erreichten.

Hier die Studien im Detail:

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