Das Geburtsland beeinflusst das Risiko für KHK und Schlaganfall

Original Titel:
Association of Birthplace and Coronary Heart Disease and Stroke Among US Adults: National Health Interview Survey, 2006 to 2014

MedWiss – Das Geburtsland hat einen Einfluss auf das Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden. Dies fanden US-amerikanische Wissenschaftler in ihrer Studie heraus. Je nachdem, wo die Personen geboren wurden, änderte sich das Risiko für diese beiden Erkrankungen. Generell schienen US-Amerikaner ein höheres Risiko zu haben, wenn sie in den USA das Licht der Welt erblickten.


Es gibt viele Risikofaktoren, die die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit (KHK) begünstigen. Doch welche Rolle spielt dabei das Herkunftsland? Hat auch dieses einen Einfluss auf das Risiko, an der KHK zu erkranken? Oder wird das Risiko vielleicht von dem Land beeinflusst, in dem man lebt?

Forscher teilten US-Amerikaner nach ihrer Herkunft in verschiedene Gruppen ein

Diese Fragen stellten sich Forscher aus den USA. Da sich in den USA seit 1970 der Anteil an Personen, die in einem anderen Land geboren wurden, beinahe verdreifacht hat, interessierten sich die Forscher dafür, ob Einwohner der USA ein unterschiedlich hohes KHK-Risiko hatten, je nachdem, in welchem Land sie geboren wurden. Um dies herauszufinden, analysierten sie die Daten von 258862 US-Amerikaner, deren Herkunftsland bekannt war. Je nachdem, wo die Personen geboren wurden, wurden sie in 7 verschiedene Gruppen eingeteilt: 1. USA, 2. Mexiko/ Zentralamerika/ Karibik, 3. Südamerika, 4. Europa (einschließlich Russland und der mittlere Osten), 5. Afrika, 6. indischer Subkontinent, 7. Asien (einschließlich Südostasien). Die Wissenschaftler untersuchten, wie häufig die Personen welcher Gruppe von der KHK oder Schlaganfall betroffen waren.

US-Amerikaner, die nicht in den USA geboren wurden, hatten ein geringeres KHK- und Schlaganfall-Risiko

Die Analyse der Daten zeigte, dass 16 % der Studienteilnehmer nicht in den USA geboren wurden. Auffällig war, dass sowohl das Schlaganfall-Risiko als auch das KHK-Risiko bei den US-Amerikanern, die in den USA geboren wurden, höher war als bei den Einwohnern, die in einem anderen Land zur Welt kamen. Während 8,3 % der Männer und 4,8 % der Frauen, die in den USA das Licht der Welt erblickten, eine KHK entwickelten, war das bei den Männern und Frauen, die in einem anderen Land zur Welt kamen, bei 5,5 % bzw. 4,1 % der Fall. Einen Schlaganfall erlitten hingegen 2,7 % der Männer und 2,7 % der Frauen, die in den USA geboren wurden, und 2,1 % der Männer und 1,9 % der Frauen, die ihr Leben in einem anderen Land begannen. Diese Ergebnisse kamen zustanden, nachdem die Gruppen so angeglichen wurden, dass sie im Alter übereinstimmten.

Je nach Geburtsland unterschied sich das Risiko für KHK und für Schlaganfall

Wurden die Personen, die nicht in den USA geboren wurden, noch einmal genauer betrachtet, fiel auf, dass die Männer, die in Asien, Mexiko, Zentralamerika oder in der Karibik zur Welt kamen, ein geringeres Risiko für die KHK hatten als die Männer, die in den USA das Licht der Welt erblickten. Das war auch bei den Frauen sichtbar, jedoch im kleineren Ausmaß. Bei den Frauen hatten die das geringste KHK-Risiko, die in Afrika geboren wurden.

Was das Risiko für einen Schlaganfall anging, so unterschied sich dieses ebenso zwischen den Geschlechtern. Im Vergleich zu den Personen, die in den USA geboren wurden, hatten Männer aus Südamerika und Afrika das niedrigste Risiko, während sich bei den Frauen Europa als das Herkunftsland mit dem niedrigsten Schlafanfall-Risiko herausstellte (um 38 % geringeres Risiko).

Interessanterweise schien die Dauer, die die Personen mit ausländischer Herkunft bereits in den USA lebten, weder das Risiko für die KHK noch das Risiko für Schlaganfall zu beeinflussen, nachdem die Daten so angeglichen wurden, dass die Personen in möglichst vielen Eigenschaften (wie Geschlecht, Rauchverhalten, Diabetes, Bluthochdruck, Geburtsland) übereinstimmten.

Die Einwohner der USA, die in einem anderen Land geboren wurden, hatten ein geringeres Risiko für KHK und Schlaganfall als die, die in den USA das Licht der Welt erblickten. Generell schien sowohl das KHK-Risiko als auch das Schlaganfall-Risiko von dem Land abzuhängen, in dem die Personen ihren Lebensweg begannen.

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