KHK: Schlechtere Prognose bei höheren Lipoprotein (a)-Werten

Original Titel:
Prognostic value of lipoprotein (a) level in patients with coronary artery disease: a meta-analysis

MedWiss – Patienten mit der koronaren Herzkrankheit hatten ein größeres Herz-Kreislauf-Risiko, wenn sie höhere Lipoprotein (a)-Werte aufwiesen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in der vorliegenden Übersichtsarbeit, in der sie die Ergebnisse von mehreren bereits veröffentlichten Studien zusammenfassten.


Lipoprotein (a) ist ein Protein, welches neben anderen Proteinen für den Transport von Cholesterin zuständig ist. Von der Struktur her ist es dem LDL (low density lipoprotein), welches einen schlechten Ruf bezüglich der Herz-Kreislauf-Gesundheit hat, sehr ähnlich. Und auch das Lipoprotein (a) steht im Verruf, das Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) zu erhöhen. Doch ob das Lipoprotein (a) auch einen Einfluss auf die Prognose von bereits erkrankten Personen hat, ist umstritten. Mehrere Studien hatten sich bereits mit dieser Thematik befasst. Wissenschaftler aus China erstellten eine Übersicht über die derzeitige Datenlage, indem sie die Ergebnisse dieser Studien zusammenfassten und neu auswerteten.

Wissenschaftler werteten die Ergebnisse mehrerer Studien neu aus

Für ihre Übersichtsarbeit durchforsteten die Wissenschaftler internationale Datenbanken auf der Suche nach Studien, die bis April 2019 veröffentlicht wurden und sich damit befassten, ob sich Lipoprotein (a) dazu eignet, die Prognose von Patienten mit KHK einzuschätzen. Insgesamt fanden die Wissenschaftler 17 Studien, die ihren Ansprüchen genügten. Diese beinhalteten die Daten von 283 328 KHK-Patienten. Die Wissenschaftler teilten die Patienten nach ihren Lipoprotein (a)-Werten in verschiedene Gruppen ein. Die Wissenschaftler untersuchten, ob erhöhte Lipoprotein (a)-Werte einen Einfluss auf das Risiko für Herz-Ereignisse (dazu zählten: herzbedingter Tod und akutes Koronarsyndrom) und auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse (dazu zählten: Schlaganfall, akutes Koronarsyndrom, Maßnahme zur Wiederherstellung der Durchblutung und Todesfälle) hatten.

Erhöhte Lipoprotein (a)-Werte gingen mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko einher

Bei der Auswertung der gesammelten Daten stellten die Wissenschaftler fest, dass erhöhte Lipoprotein (a)-Werte mit einem erhöhten Risiko für die oben genannten Herz-Kreislauf-Ereignisse verbunden waren. Gleiches galt – wenn auch im geringeren Maße – für die Herz-Kreislauf-Ereignisse, nicht aber speziell für Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle und Todesfälle allgemein.

Erhöhte Lipoprotein (a)-Werte gingen somit bei KHK-Patienten mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko einher. Die Autoren der Studie regen an, dass mit einer Messung des Lipoprotein (a)-Wertes das Risiko der KHK-Patienten besser eingeschätzt werden könnte.

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