COPD

Welche Antikörper könnten für die Behandlung von COPD interessant sein?

Original Titel:
Emerging biological therapies for treating chronic obstructive pulmonary disease: A pairwise and network meta-analysis.

MedWissWelche innovativen Wirkstoffe könnten für den Einsatz bei COPD geeignet sein? Auf welche Signalwege, die Entzündungen steuern, sollten Medikamente abzielen?


Die Entzündungen in den Atemwegen bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) reagieren oftmals nicht auf inhalatives Kortison. Andere Wirkstoffe mit entzündungshemmender Wirkung sind daher nötig. Ob bei COPD moderne Wirkstoffe wie z. B. entzündungshemmende Antikörper, die bei Asthma bereits zum Einsatz kommen, ebenfalls Vorteile bringen, ist bisher unklar.

Übersichtsarbeit wertet bisherige Literatur zum Thema aus

Italienische Forscher haben daher in einer Übersichtsarbeit ausgewertet, welche innovativen Wirkstoffe zukünftig bei COPD zum Einsatz kommen könnten. Sie werteten dazu Studien aus, die sich mit der Wirkung von monoklonalen Antikörpern beschäftigten, die sich gegen bestimmte Botenstoffe richten. Bei diesen Botenstoffen handelt es sich um Cytokine und Chemokine, die die Entzündungsreaktion bei einer COPD steuern. Die Wissenschaftler erfassten Daten zum Risiko für akute Verschlechterungen, der Auswirkung auf die Lungenfunktion sowie die Lebensqualität der Teilnehmer.

Forscher fanden Daten zu sechs verschiedenen Antikörpern

Sie fanden Daten zu den Antikörpern Canakinumab (hemmt Interleukin 1-beta), dem Wirkstoff MEDI8986 (richtet sich gegen einen Interleukin-1-Rezeptor), Mepolizumab (hemmt Interleukin 5), Benralizumab (bindet an einen Interleukin-5-Rezeptor), dem Wirkstoff ABX-IL8 (bindet Interleukin 8) und Infliximab (Gegenspieler von TNF-alpha).

Patienten mit eosinophiler COPD profitieren möglicherweis besonders

Insgesamt kamen die Wissenschaftler in ihrer Auswertung zu dem Schluss, dass die Behandlung mit Antikörpern sich moderat auf das Risiko für akute Verschlechterungen auswirkte, aber nicht auf die Lungenfunktion oder Lebensqualität der Patienten. Bei Patienten mit einer erhöhten Zahl bestimmter Immunzellen im Blut, den Eosinophilen, könnte Mepolizumab hinsichtlich akuter Verschlechterungen einen Vorteil bieten, wohingegen Benralizumab effektiver darin war Lungenfunktion und Lebensqualität zu verbessern.

Antikörper, die sich gegen Interleukin 5 richten vermutlich beste Option für die Zukunft

Die Wissenschaftler fassen daher zusammen, dass die Ergebnisse ihrer Übersichtsarbeit darauf hindeuten, dass innovative Behandlungen, die den Signalweg, der von Interleukin 5 aktiviert wird, unterbrechen, möglicherweise COPD-Patienten mit vielen Eosinophilen im Blut nützen. Dazu gehören auch Mepolizumab und Benralizumab, die bereits bei Asthma zum Einsatz kommen.

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