Neuer Ansatz im Kampf gegen Darmkrebs
FAU-Forscher entdecken Wirkmechanismus gegen Zellwachstum
Das Wachstum von Darmkrebszellen kann stark reduziert werden. Eine Forschungsgruppe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat ein Peptid entwickelt, das in Darmkrebszellen eindringen und deren Wachstum stark abschwächen kann.
Darmkrebs ist ein bösartiger Tumor im Dickdarm oder Mastdarm und zählt zu den häufigsten Krebsarten weltweit. In über 90 Prozent aller Darmkrebsfälle zeigt der so genannte Wnt-Signalweg eine erhöhte Aktivität und bedingt dadurch das Tumorwachstum. Gleichzeitig wird mehr Conductin produziert. Der negative Regulator des Wnt-Signalwegs sorgt in gesunden Zellen dafür, dass der Wnt-Signalweg nicht zu stark aktiviert wird. In Tumorzellen reichen jedoch auch große Conductin-Mengen nicht aus, um das Anwachsen von Tumoren zu verhindern.
Das Forschungsteam am Lehrstuhl für Experimentelle Medizin II der FAU um Dr. Dominic Bernkopf hat nun einen neuen Mechanismus entdeckt, über den sich die Aktivität von Conductin steigern lässt. Die Wissenschaftler haben ein kurzes Peptid entwickelt, das in die Krebszellen eindringt, dort an das Conductin andockt und dadurch die Polymerisierung von Conductin zu einem hochmolekularen Komplex auslöst. In den Forschungsreihen konnte das Peptid das Wachstum von Darmkrebszellen stark reduzieren – und hat damit Potenzial als neuer, gezielter Therapieansatz.
Link zur ausführlichen Pressemitteilung:
https://www.fau.de/2019/10/news/wissenschaft/neuer-ansatz-im-kampf-gegen-darmkre…
Link zur Veröffentlichung in Nature Communications:
https://www.nature.com/articles/s41467-019-12203-8