Erste Implantation eines Augendrucksensors
Weltweit erste Implantation eines Augendrucksensors in der Universitätsmedizin Magdeburg
Magdeburg (UKMD) – Die Universitätsmedizin Magdeburg ist das erste Krankenhaus weltweit, das die Implantation eines intraokularen Drucksensors (eyemate®, Implandata Ophthalmic Products GmbH, Hannover, Deutschland) in der Regelversorgung durchgeführt hat. Prof. Dr. Hagen Thieme, Direktor der Universitätsaugenklinik hat am 25. Oktober 2019 diesen Sensor im Rahmen einer Routine-Katarakt-Operation, bei einem Glaukom-Patienten erfolgreich einsetzt.
Der Sensor ermöglicht eine jederzeit auslösbare, berührungslose Messung des Augeninnendrucks durch den Patienten selbst und bietet als weitere Möglichkeit die automatische 24h Messung (analog zur 24h-Blutdruckmessung oder 24h-EKG). Unter der Leitung von Prof. Thieme wurde bereits die Erprobung des Sensors unter klinischen Studienbedingungen über mehrere Jahre durchgeführt, welche zur Zulassung des Sensors für die Regelversorgung führte. Basierend auf den Studien wurde die Implantationsprozedur weiter optimiert. In dem Zeitraum konnten darüber hinaus bereits wichtige neue Erkenntnisse über das Glaukom (Grüner Star) und den Augeninnendruck gewonnen werden. Die Studienerkenntnisse dazu werden demnächst wissenschaftlich veröffentlicht.
Nach der Zulassung des Sensors kann dieser nun in der Regelversorgung von in Umgang mit dem Sensor speziell ausgebildeten Augenchirurgen eingesetzt werden, wie in der Universitätsaugenklinik Magdeburg. Ziel ist es durch den Einsatz des Sensors eine bessere Versorgung von Glaukom-Patienten zu gewährleisten. Des Weiteren werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Erkrankung erwartet.
Glaukom ist eine Augenerkrankung unterschiedlicher Ursache, die lange unerkannt bleiben kann und mit einem zu hohen Augeninnendruck assoziiert ist. Dabei stellt die Senkung des Augeninnendrucks (i.d.R. mittels Augentropfen, aber ggf. auch chirurgisch), die einzige Therapieoption dar. Eine regelmäßige Messung des Augendrucks zur Therapiekontrolle ist notwendig da der Augendruck bei Glaukom Patienten bereits innerhalb eines Tages erheblich schwanken kann. Eine vierteljährliche Messung, die in der Praxis üblich ist, kann solche Schwankungen nicht erfassen und unterschätzt womöglich den durchschnittlichen Augendruck von Patienten.