Neue Hoffnung bei Leberzirrhose – deutschlandweit einzigartige Studie sucht Teilnehmer

Rund eine Million Menschen in Deutschland leiden an einer Leberzirrhose. Unbehandelt kann sie zum sogenannten Akut-auf-Chronischen Leberversagen (ACLF) führen, bei dem die erkrankte Leber nach und nach versagt. Bis dato gibt es keine Behandlung für das ACLF – 40 Prozent der Betroffenen sind innerhalb von 28 Tagen tot. Das europaweite Forschungsprojekt LIVERHOPE unter Beteiligung des Frankfurter Universitätsklinikums erforscht nun eine Wirkstoffkombination, die dem ACLF bei Patienten mit dekompensierter Zirrhose vorbeugen kann. Aktuell werden dafür noch Teilnehmer gesucht.

Bewährter Wirkstoff auf neuem Gebiet

Zentrum der Studie sind die sogenannten Statine. Diese werden standardmäßig bei Patienten mit metabolischem Syndrom eingesetzt, die also gleichzeitig unter Fettleibigkeit, Bluthochdruck, einer Fettstoffwechselstörung und einer Insulinresistenz leiden. Eine Arbeitsgruppe um Prof. Jonel Trebicka, Professor für Translationale Hepatologie und Oberarzt an der Medizinischen Klinik 1, konnte in der Vergangenheit zeigen, dass die Statine auch Patienten mit Leberzirrhose helfen könnten. Die Ergebnisse der Gruppe wurden weltweit bestätigt.

Um die Verträglichkeit für die Leber zu erhöhen, werden die Statine bei Zirrhosepatienten mit dem Wirkstoff Rifaximin kombiniert. In der neuen Studie wollen die Wissenschaftler das optimale Arzneienverhältnis bei Patienten mit dekompensierter Zirrhose ermitteln. Für diese Studie werden aktuell noch Teilnehmer gesucht. Interessenten melden sich bitte bei Prof. Trebicka unter jonel.trebicka@kgu.de.

LIVERHOPE wird im Rahmen der Forschungsinitiative Horizont 2020 von der EU-Kommission gefördert. Mit Prof. Trebicka als Teil des Projektkonsortiums ist das Universitätsklinikum Frankfurt das einzige teilnehmende Haus in Deutschland. Weitere Partner kommen aus Barcelona, Paris, London, Padua, Bologna, Turin und Amsterdam.