HIV
PrEP und Knochenmineraldichte: neue Daten
Original Titel:
Impact of Estimated Pre-Exposure Prophylaxis (PrEP) Adherence Patterns on Bone Mineral Density in a Large PrEP Demonstration Project
- Tenofovir-haltige Prä-Expositions-Prophylaxen (PrEP) können einen nachteiligen Effekt auf die Knochenmineraldichte haben
- Wissenschaftler bestimmten die Veränderung der Knochenmineraldichte von PrEP-Nutzern in Abhängigkeit von ihrer Adhärenz
- Bei Teilnehmern mit hoher Adhärenz und täglicher PrEP-Einnahme sahen die Wissenschaftler eine Abnahme der Knochenmineraldichte; allerdings in einem Ausmaß, dass für die meisten PrEP-Nutzer, mit Ausnahme von Personen mit hohem Frakturrisiko, vermutlich nicht klinisch relevant ist
MedWiss – Wissenschaftler zeigten, dass es bei PrEP-Anwendern mit höher Adhärenz und täglicher PrEP-Einnahme zu einer Abnahme der Knochenmineraldichte kommen kann. Personen mit hohem Frakturrisiko, die eine längerfristige PrEP planen, sollten deshalb über alternative PrEP-Strategien nachdenken.
Untersuchungen zeigen, dass eine Tenofovir-haltige Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) zu einer Abnahme der Knochenmineraldichte führen kann. Allerdings variiert das Ausmaß dessen – und vermutlich spielt die Adhärenz der PrEP-Nutzer eine entscheidende Rolle dabei.
Objektive Messung der Adhärenz, Knochendichtebestimmung mittels DXA-Scans
Wissenschaftler legten in ihrer Studie ein besonderes Augenmerk auf die Adhärenz der Studienteilnehmer. Sie schätzten diese ein, indem sie den Tenofovirdiphosphat-Gehalt in getrockneten Bluttropfen ermittelten. Um die Entwicklung der Knochendichte der Studienteilnehmer zu bestimmen, wurden Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA)-Scans durchgeführt. Bei den Studienteilnehmern handelte es sich 254 Männer, die sowohl mit Männern als auch mit Transfrauen Geschlechtsverkehr ausübten. Die DXA-Scans und die Analysen der getrockneten Bluttropfen wurden alle 24 Wochen durchgeführt. Den Blutanalysen zufolge nahmen die Studienteiler die PrEP durchschnittlich entweder 2-, 4- oder 7-mal pro Woche ein.
Adhärenz beeinflusste das Ausmaß der Abnahme der Knochenmineraldichte
Die Analyseergebnisse zeigten, dass die Abnahme der Knochenmineraldichte in der Wirbelsäule in einem Zusammenhang mit dem Anstieg der wöchentlichen PrEP-Einnahme stand. Bei Personen mit hoher Adhärenz und täglicher PrEP-Einnahme stellten die Wissenschaftler eine Abnahme der Knochenmineraldichte der Wirbelsäule um 1,2 % und der Hüfte um 0,5 % fest.
Die Wissenschaftler resümierten, dass es bei adhärenten PrEP-Nutzern zu einer Abnahme der Knochenmineraldichte kommen kann, die in ihrer Untersuchung allerdings niedriger als in vorherigen Studien ausfiel. Personen, die ein hohes Frakturrisiko aufweisen und eine längere Anwendung der PrEP planen, sollten über alternative PrEP-Strategien nachdenken.
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