HIV

Adhärenz zur kombinierten antiretroviralen Therapie: was spielt eine Rolle?

Original Titel:
Adherence to Antiretroviral Regimens in Australia: A Nationwide Cohort Study

MedWissWissenschaftler analysierten, wie gut sich HIV-Patienten an ihre antiretrovirale Therapie hielten und welche Faktoren hierfür ausschlaggebend waren. Ein höheres Alter der Patienten und eine längere Behandlungsdauer wirkten sich positiv auf die Adhärenz aus.


Antiretrovirale Therapien müssen in der Regel ein Leben lang eingenommen werden. Es ist deshalb wichtig, die Faktoren zu verstehen, die mit der Adhärenz zur antiretroviralen Therapie im Zusammenhang stehen.

Wissenschaftler aus Australien untersuchten diese Faktoren in ihrer Studie. Sie schlossen 2042 Personen mit kombinierter antiretroviraler Therapie in ihre Studie ein. Die Personen waren im Schnitt 48 ± 12 Jahre alt und zu 88,6 % männlich. 85,9 % der Personen waren behandlungserfahren. Alle Patienten erhielten eine kombinierte Behandlung mit mehreren Wirkstoffen, die meisten davon mit zwei nukleosidischen/nukleotidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren und einem Integrase-Inhibitor. Die Wissenschaftler analysierten, wie es um die Therapietreue der Patienten bestellt war, nachdem an die Patienten erstmalig eine kombinierte antiretrovirale Therapie ausgegeben worden war.

Moderate bis niedrige Adhärenz bei etwa einem Drittel der HIV-Patienten

Von den 2042 Personen hielten sich 1708 Personen (83,6 %) über 360 Tage lang an ihre Therapie. Insgesamt 67,8 % der Personen galten als hoch adhärent, 26,6 % als moderat adhärent und 5,6 % als wenig adhärent.

Es zeigte sich, dass die Patienten eher zu den Personen mit hoher Adhärenz gehörten, wenn sie älter waren, ihr Behandlungsregime einen Integrase-Inhibitor enthielt und sie insgesamt bereits mehr als 6 Monate lang behandelt wurden.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass die Adhärenz zu einer kombinierten antiretroviralen Therapie über ein Jahr betrachtet bei vielen HIV-Patienten hoch war, aber ca. ein Drittel der Patienten nur eine nur moderate oder geringe Adhärenz aufwiesen. Um die Adhärenz zu fördern, sollten besonders junge Patienten und jene, die gerade erst eine Therapie beginnen, unterstützt werden. Adhärenz-fördernd war ebenso, wenn das Behandlungsregime einen Integrase-Inhibitor enthielt.

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