Antikörper gegen SARS-CoV-2 zur Diagnose

Original Titel:
Antibody responses to SARS-CoV-2 in patients of novel coronavirus disease 2019.

MedWiss – Die Studie zeigt, dass die meisten Patienten 2 Wochen nach Symtombeginn Antikörper gegen SARS-CoV-2 ausbilden. Dadurch könnte auch die Diagnosenstellung verbessert werden. Wie lange genesene Patienten immun bleiben, lässt sich durch die Ergebnisse jedoch nicht sagen.


Antikörper (Immunglobuline) sind Eiweiße, die vom Immunsystem gebildet werden, wenn fremde Stoffe, wie Viren, in den Körper eindringen. Sie helfen das Virus zu bekämpfen und führen langfristig zur Immunität. Wissenschaftler aus China untersuchten jetzt die Antikörperbildung als Antwort auf den neuen SARS-CoV-2.

IgM-Antikörper werden bei einem erstmaligen Kontakt gebildet

Die Wissenschaftler untersuchten 173 Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion. 535 Blutproben wurden während des Krankenhausaufenthalts gesammelt und auf Gesamtantikörper, IgM- und IgG- Antikörper gegen SARS-CoV-2 getestet. Dabei untersuchten die Wissenschaftler auch die Veränderungen im Krankheitsverlauf. IgM-Antikörper sind Antikörper der primären Immunantwort, die bei einem erstmaligen Kontakt mit einem Virus auftreten. IgG-Antikörper sind hingegen wichtig für das Gedächtnis des Immunsystems.

In der Studie untersuchten die Wissenschaftler, wie viele Personen spezifische Antikörper gegen SARS-CoV-2 ausbildeten. Dies war bei 93,1 % (bei Gesamtantikörpern), 82,7 % (IgM) und 64,7 % (IgG) Patienten der Fall. 12 Patienten bildeten keine Antikörper aus. Die Wissenschaftler spekulieren jedoch, dass hier keine Blutproben zu einem späteren Zeitpunkt der Erkrankung vorlagen.

IgM-Antikörper konnten nach 15 Tagen bei 94 % der Patienten nachgewiesen werden

Die durchschnittliche Zeit bis zur Bildung von Antikörpern waren 11 (Gesamtantikörper), 12 (IgM) und 14 (IgG) Tage. Bei weniger als 40 % der Patienten bildeten sich innerhalb einer Woche nach Symptombeginn Antikörper aus. An Tag 15 erhöhte sich die Zahl auf 100 % (Gesamtantikörper), 94,3 % (IgM) und 79,8 % (IgG). Virus-RNA konnte bei 66,7 % der Proben bis Tag 7 nachgewiesen werden. Der Wert reduzierte sich auf 45,5 % der Patienten zwischen Tag 15 bis 39. Die Messung der Antikörper in Kombination mit dem Nachweis des Virus könnte die Diagnosenstellung verbessern, sogar in einer frühen Phase der Erkrankung.

Die Studie zeigt, dass die meisten Patienten 2 Wochen nach Symtombeginn Antikörper gegen SARS-CoV-2 ausbilden. Dadurch könnte auch die Diagnosenstellung verbessert werden. Wie lange genesene Patienten immun bleiben, lässt sich durch die Ergebnisse jedoch nicht sagen.

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