Verschiedene bildgebende Untersuchungsmethoden – Welche bevorzugen Morbus Crohn-Patienten?

Original Titel:
Magnetic resonance enterography, small bowel ultrasound and colonoscopy to diagnose and stage Crohn's disease: patient acceptability and perceived burden

MedWiss – Bildgebende Verfahren eignen sich, um Entzündungen im Darm bei Patienten mit Morbus Crohn aufzuspüren. Wissenschaftler befragten Patienten zu den Erfahrungen, die sie mit verschiedenen bildgebenden Untersuchungsmethoden gemacht haben. Am besten schnitt hierbei der Ultraschall ab, gefolgt von der Magnetresonanz-Enterographie. Die Darmspiegelung bildete das Schlusslicht, erzielte aber dennoch recht gute Ergebnisse.


Es gibt verschiedene bildgebende Verfahren, die bei der Diagnose und Überwachung von Morbus Crohn eingesetzt werden können. Methoden, die ohne einen körperlichen Eingriff auskommen, sind der Ultraschall und die Magnetresonanz-Enterographie (MRE), wohingegen bei der Darmspiegelung ein Endoskop in den Darm eingeführt werden muss. All diese Methode zur bildlichen Darstellung der Entzündungen haben ihre Vor- und Nachteile. Doch wie empfinden die Patienten die Untersuchungen? Dies wollten Wissenschaftler aus England und Schottland herausfinden.

Wissenschaftler befragten Morbus Crohn-Patienten zu ihren Erfahrungen mit verschiedenen bildgebenden Untersuchungsmethoden

Die Wissenschaftler befragten 159 Patienten (94 Frauen; durchschnittlich 38 Jahre alt), die entweder neu mit Morbus Crohn diagnostiziert wurden oder bei denen es zu einem Krankheitsschub kam, zu ihren Erfahrungen, die sie mit den Untersuchungen gemacht hatten. Dabei interessierten sie sich vor allem, wie belastend die Patienten die Untersuchung fanden, wie lange sie brauchten, um sich von dieser zu erholen, und ob sie bereit wären, sich nochmal der gleichen Untersuchung zu unterziehen. Während sich alle Patienten sowohl der MRE als auch einem Ultraschall unterzogen hatten, wurde eine Darmspiegelung nur bei einem Teil der Patienten durchgeführt.

Der Ultraschall schnitt bei der Befragung am besten ab

Die Befragung ergab, dass 88 % der Patienten die MRE als sehr oder einigermaßen annehmbar empfanden. Somit schnitt die MRE schlechter ab als der Ultraschall, den 99 % der Patienten als sehr oder einigermaßen annehmbar beurteilten. Bei der Darmspiegelung war dies bei 60 % der Patienten der Fall. Diese Beurteilung deckte sich mit der Erholungszeit, die die Patienten nach der Untersuchung benötigten. Diese war nach dem Ultraschall am kürzesten und nach der Darmspiegelung am längsten. Entsprechend lag die Erholungszeit der MRE im Mittelfeld. Es ist nach diesen Ergebnissen nicht verwunderlich, dass die meisten Patienten bereit wären, sich erneut einem Ultraschall zu unterziehen (99 %). Weniger Patienten – aber dennoch die allermeisten (91 %) – waren bereit, erneut eine MRE durchführen zu lassen. Bezüglich der Darmspiegelung berichteten 3 von 4 Patienten (75 %), dass sie sich dieser erneut unterziehen würden. Bei der MRE wurden das Trinken von Kontrastmittel und das häufige Luftanhalten am meisten bemängelt, während bei dem Ultraschall am meisten der Druck auf dem Bauch als störend empfunden wurde. An der Darmspiegelung störte die Patienten das Abführmittel vor der Untersuchung am meisten. Interessant war jedoch, dass den Patienten die Genauigkeit der Untersuchung wichtiger war als die Bequemlichkeit der Untersuchung.

Sowohl der Ultraschall als auch die MRE wurden von den allermeisten Patienten als eine annehmbare Untersuchungsmethode empfunden. Doch auch die Darmspiegelung schnitt – wenn auch schlechter als die Verfahren ohne körperlichen Eingriff – gut ab. Denn auch hier würden sich 3 von 4 befragt erneut einer solchen Untersuchung unterziehen. Generell war den Patienten die Genauigkeit der Untersuchung jedoch wichtiger als das Wohlbefinden während und kurz nach der Behandlung.

© Alle Rechte: HealthCom