HIV
Rauchstopp: Viele HIV-Patienten werden rückfällig
Original Titel:
Mental health disorders and alcohol use are associated with increased likelihood of smoking relapse among people living with HIV attending routine clinical care
- Wissenschaftler untersuchten, bei wie vielen HIV-Patienten der Rauchstopp erfolgreich war
- Etwa die Hälfte der Patienten, die mit dem Rauchen aufhörten, wurden rückfällig
- Ängste und ein ungesunder Alkoholkonsum erhöhten das Risiko für einen Rückfall
MedWiss – Viele HIV-Patienten haben Probleme, konsequent mit dem Rauchen aufzuhören. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie. Laut der Studie wurde etwa die Hälfte der Patienten rückfällig. Ängste und ein ungesunder Alkoholkonsum erhöhten das Risiko für einen Rückfall.
Rauchen schadet der Gesundheit. Aus diesem Grund sollten Personen, die diesem Laster verfallen sind, versuchen, davon loszukommen. Das ist jedoch nicht einfach und viele, die mit dem Rauchen aufgehört haben, werden rückfällig und fangen nach einer gewissen Zeit wieder damit an. Wissenschaftler aus den USA schauten sich diesen Sachverhalt speziell bei Patienten mit HIV (kurz für Humanes Immundefizienz-Virus) an.
Wissenschaftler untersuchten das Rauchverhalten von HIV-Patienten
Die Wissenschaftler analysierten die Daten von Patienten mit HIV, die nach eigenen Angaben mit dem Rauchen aufgehört hatten, mindestens 19 Jahre alt waren und sich in Behandlung befanden. Es flossen jedoch nur Daten von den Patienten mit ein, die eine gewisse Zeit nach dem Rauchstopp noch einmal zu ihrem Raucherstatus befragt wurden. So konnte die Wissenschaftler beurteilen, ob die Patienten dem Glimmstängel weiterhin fernblieben oder ob sie rückfällig wurden. Unter diesen Kriterien standen den Wissenschaftlern die Daten von 473 HIV-Patienten zur Verfügung. Die Patienten waren im Durchschnitt 46,7 Jahre alt. 83,8 % waren Männer. Die Wissenschaftler untersuchten, welche Faktoren mit einem Rückfall im Zusammenhang standen.
Etwa die Hälfte der Patienten, die mit dem Rauchen aufhörten, wurden rückfällig
Die Wissenschaftler stellten bei der Auswertung der Daten fest, dass Ängste und Depressionen bei den Patienten weit verbreitet waren (28,2 % bzw. 20,9 %). Etwa 12 % der Patienten gaben an, dass sie ungesunde Mengen an Alkohol tranken. Auch die Zahlen bezüglich des Rauchstopps gaben zu denken. Etwa die Hälfte der Patienten (51 %), die mit dem Rauchen aufgehört hatten, wurden rückfällig und fingen erneut mit dem Rauchen an. Mithilfe spezieller Analysen identifizierten die Wissenschaftler Faktoren, die mit dem Rückfall im Zusammenhang standen. Ängste (1,55-mal so hohes Risiko) und ein ungesunder Alkoholkonsum (1,74-mal so hohes Risiko) schienen das Risiko für einen erfolglosen Rauchstopp zu erhöhen. Auf der anderen Seite senkten die Einhaltung einer medikamentösen HIV-Therapie und eine längere Behandlungsdauer das Risiko für einen Rückfall.
Viele HIV-Patienten schafften es somit nicht, der Zigarette konsequent fernzubleiben. Etwa die Hälfte der Patienten, die mit dem Rauchen aufhörten, fingen nach einer gewissen Zeit wieder damit an. Ängste und ein ungesunder Alkoholkonsum schienen das Risiko für einen Rückfall zu erhöhen. Bei der Betreuung der Patienten sollten somit auch deren Ängste nicht außer Acht gelassen werden.
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